Arbeiten mit Microsofts neuem Hypervisor

Microsoft Hyper-V, Herausforderer in Sachen Virtualisierung

Hyper-V heißt Microsofts neue Virtualisierungs-Engine. Der Hypervisor schiebt sich im Gegensatz zum Virtual Server als dünne Schicht zwischen Hardware und Betriebssystem. Wir zeigen, wie man im Bereich Virtualisierung mit einem Hypervisor wie dem neuen Hyper-V ohne Umweg zu schnellen virtuellen Maschinen kommt.

Offiziell gibt es Hyper-V erst seit ein paar Tagen, die Ready-to-Manufacture (RTM) Version steht allerdings schon seit Monaten zur Verfügung. Entsprechend groß ist die Verbreitung der Virtualisierungsplattform im Markt bereits. Deshalb beziehen sich allerdings auch die meisten Kommentare entweder auf die RTM oder auf die noch ältere Beta-Ausgabe.

Zum fertigen Produkt hat sich da meistens noch etwas getan, ohnehin dürfte Microsoft auch in Zukunft noch einige Bestandteile von Hyper-V fertig stellen oder ergänzen und auf den Markt bringen. So kamen gerade diese Woche die Linux Integration Components heraus, die optimierte Netzwerk, Grafik und Speichertreiber für Linux-Gäste enthalten. Work-in-Progress könnte man sagen, bei Microsoft bedeutet dass manchmal auch „Prinzip Banane“ – das Produkt reift beim Kunden. Allerdings ist der Hyper-V in seiner Release-Version ein durchaus ernst zu nehmendes und vollständiges Produkt, zumindest was den Hypervisor angeht.

Die beiden Konkurrenten um einen Platz an der Virtualisierungssonne Citrix und VMware hatten im Vorfeld immer mal wieder geunkt, dass zu einer kompletten Virtualisierungslösung für den Unternehmenseinsatz mehr gehört, als ein Hypervisor allein. Stimmt auch, in der Tat lässt Hyper-V einige der weitergehenden Funktionen wie Live-Migration von virtuellen Maschinen eines Hyper-V Servers zu einem anderen Hyper-V Server vermissen. Aber mit dem aktuellen Funktionsumfang kann man durchaus anfangen die ersten Erfahrungen im Virtualisierungsumfeld zu machen. Und durch die Integration in Windows Server 2008 ist Hyper-V nur ein paar Mausklicks von der Einsatzfähigkeit entfernt. Die 60-Tage Testversion des Windows Server 2008 samt Hyper-V findet sich übrigens hier.

Theoretisch ist der Windows Server 2008 auch ohne Virtualisierung erhältlich, im Moment liegt der Unterschied rechnerisch bei etwa 28 US-Dollar. Ob Firmen Windows Server 2008 tatsächlich ohne Virtualisierung kaufen werden, ist fraglich, die Summe ist zu gering, um sich merklich im Budget auszuwirken.

In den nächsten vier Wochen wird auch eine Version namens Hyper-V-Server 2008 heraus kommen, die für Kunden völlig kostenlos ist. Dabei soll es sich um eine, auf die Virtualisierungsfunktion reduzierte, Ausgabe von Windows Server 2008 handeln. Eine ganze Menge von Kunden dürfte also Hyper-V automatisch im Unternehmen vorfinden und durch die kostenlose Version gibt es auch keinerlei Hemmschwelle für das Ausprobieren. Vielleicht abgesehen von den recht knackigen Hardwareanforderungen.