Dynamische IT-Infrastruktur

Dynamic IT mit Cloud Computing

Wer Cloud Computing nur als neues Buzzword abkanzelt, vergibt eine Chance zur Optimierung seiner IT-Infrastruktur. Denn die abstrahierte Infrastruktur von Cloud Computing bietet handfeste Vorteile wie die dynamische Anpassung der Rechenleistung ohne Investition in eigene Hardware.

Bislang mangelt es zwar noch an einer genauen Definition von Cloud Computing. Je nach Businessmodel verwenden es Software-, Service- oder Infrastrukturanbieter in einem anderen Zusammenhang. Die Cloud-Vision von Salesforce.com etwa lehnt sich stark an das altbekannte Paradigma der Software as a Service (SaaS) an. IBM dagegen stellt mit "Blue Cloud" in erster Linie die zugrundeliegende IT-Infrastruktur in den Mittelpunkt. "Die Cloud ist im Grunde genommen eine Kombination aus Grid-Computing, wo es um reine Rechenleistung geht, und SaaS", sagt dagegen Dennis Byron, Analyst des Marktforschungsunternehmens Research 2.0.

Gartner definiert Cloud Computing als "Bereitstellen skalierbarer IT-Services über das Internet für eine potenziell große Zahl externer Kunden". Die Gartner-Analysten arbeiten derzeit an etlichen Berichten und Studien zu diesem Thema. Das mit dem Konzept verbundene Veränderungspotenzial sei immens, so die Auguren, Cloud Computing werde sich zum "Buzzword des Jahres" entwickeln.

Die Konkurrenten von Forrester Research haben rund 30 Unternehmen befragt, die sich in dem neuen Marktsegment tummeln, und daraus ihre eigene Definition entwickelt. Cloud Computing steht demnach für einen "Pool aus abstrahierter, hochskalierbarer und verwalteter IT-Infrastruktur, die Kundenanwendungen vorhält und nach Verbrauch abgerechnet wird". Zugleich ziehen die Forrester-Experten eine scharfe Trennlinie zum SaaS-Paradigma:

  • Eine standardisierte Infrastruktur mit verschiedenen Abstraktionsebenen gehört laut Forrester zu den grundlegenden Elementen des Cloud Computing. Im Gegensatz zu traditionellen Hosting-Ansätzen hat der Kunde keinen Einfluss auf die Spezifizierung der Infrastruktur.

  • Fast alle Cloud-Provider abstrahieren die Hardware mit einem Verfahren zur Server-Virtualisierung vollständig. Aus Kostengründen kommt überwiegend der quelloffene Xen-Hypervisor zum Einsatz.

  • Die meisten Clouds nutzen spezielle Infrastruktursoftware, die es erlaubt, eine Anwendung mit geringem Aufwand hinzuzufügen, zu verlagern oder zu verändern. Eine hochverfügbare und ausfallsichere Infrastruktur lässt sich damit kostengünstiger einrichten.

  • Cloud-Anbieter rechnen ihre Leistungen in der Regel nach den tatsächlich genutzten Ressourcen ab, beispielsweise nach CPU-Stunden, Speichervolumen oder der übertragenen Datenmenge. Ältere Abrechnungsmodelle für Hosting-Dienste hingegen sehen einen Geldbetrag pro Server oder eine monatliche Gebühr vor.

  • Die meisten Cloud-Provider, darunter auch Amazon, verzichten auf langfristige Verträge, wie sie in klassischen Outsourcing-Deals üblich sind. Beispielsweise können Kunden bei Bedarf nur eine einzige CPU-Stunde in Anspruch nehmen - ohne weitere Verpflichtungen einzugehen.