AMD & Intel: Server-CPUs von 2005 bis 2007

Itanium "Common Platform"

Intel setzt bei seiner 64-Bit-Strategie auch nach der Vorstellung der 64-Bit Extension Technology für den Xeon voll auf den Itanium. Die 64-Bit Extension Technology findet in aktuellen Präsentationen von Intel nur in Nebensätzen Erwähnung.

Da die 64-Bit-Erweiterung auf Grund des Marktdrucks notwendig wurde, muss Intel seine jahrelangen Investitionen in den Itanium mit stichhaltigen Argumenten schützen. Vor allem dem Preisargument wird dabei jetzt der Stachel gezogen.

Im Jahr 2007 soll es für den Itanium "Tukwila" und Xeon MP "Whitefield" eine gemeinsame Plattform geben. Beide CPUs können dann auf die gleichen Mainboards, Chipsätze und Sockel zurückgreifen. Die Fertigung eines Itanium- oder Xeon-Systems ist damit für OEMs ohne Preisdifferenz möglich. Die Kosten für die CPUs sollen ebenfalls auf einem Niveau liegen. Entscheidend ist aber, dass laut Intel ein Itanium-System im Jahr 2007 bei gleichem Preis die doppelte Performance bieten soll. Derzeit kostet ein Itanium-System noch zirka 30 bis 60 Prozent mehr als ein Xeon-System mit vergleichbarer Ausstattung. Die Performance des Itanium liegt dabei 30 bis 50 Prozent höher als beim Xeon.

Details über die technische Realisierung des gemeinsamen Steckplatzes für den Itanium und Xeon MP gibt Intel noch nicht bekannt. Die Kommunikation des Chipsatzes mit den Prozessoren muss über ein einheitliches Bussystem erfolgen, das ein gemeinsames Protokoll nutzt. Derzeit ist der FSB des Xeon mit dem Itanium-PAC-611-Prozessorbus inkompatibel. Die aktuellen IA-32- und IA-64-CPUs verwenden zudem unterschiedliche Busprotokolle.

Für die Common Platform würde sich somit eine universelle serielle Schnittstelle wie HyperTransport ideal eignen. Allerdings wird HyperTransport bereits von den AMD64-Prozessoren und Transmetas Efficeon verwendet. So garantierte Tom Garrison, Director Enterprise Marketing & Alliances von Intel, im Gespräch mit tecCHANNEL auch spontan, dass dieses serielle Interface nicht verwendet werden wird. Denkbar wäre somit eine künftige Version der PCI-Express-Schnittstelle, für die sich Intel schon seit geraumer Zeit stark macht.