2in1: Pentium 4 Hyper-Threading Benchmarks

Wie viel Performance kostet der MP-Kernel?

Um Hyper-Threading nutzen zu können, muss das Betriebssystem mehrere Prozessoren unterstützen. Dazu ist bei Windows XP der Multiprozessor-Kernel (MP-Kernel) nötig. Selbst die Home-Edition von Windows-XP installiert im Bedarfsfall diesen Kernel und unterstützt Multiprocessing - allerdings nur mit einer physikalischen Hyper-Threading-CPU.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, die Verwaltung mehrerer CPUs würde so viele Ressourcen kosten, dass dadurch die Leistung merklich sinken würde. Zunächst haben wir daher getestet, wie viel Tribut man für den Multiprozessor-Kernel von Windows XP wirklich zahlen muss. Die folgenden drei Benchmark-Diagramme wurden mit einem 3,06 GHz Pentium 4 durchgeführt, bei dem Hyper-Threading deaktiviert war. Obwohl per se nicht sinnvoll, haben wir das 1-CPU-System dafür mit dem MP-Kernel installiert.

Alle Messungen unterliegen einer gewissen Streuung, jedoch bleiben die Trends auch bei Wiederholungsmessungen eindeutig: Einige Programme laufen mit dem MP-Kernel geringfügig schneller, andere langsamer. Der zusätzliche Verwaltungsaufwand des MP-Kernels mag zu Windows-NT-Zeiten auf einem 386er noch eine Rolle gespielt haben - eine 3-GHz-CPU spürt davon wenig.

Offensichtlich verwaltet der MP-Kernel seine Threads jedoch etwas anders. Dadurch kann sich etwa eine andere Abfolge der Abarbeitung von Threads ergeben, was den Inhalt von Daten im Cache beeinflusst. Einige Programme profitieren davon, andere laufen langsamer.