Hyper-Threading im Detail

Ausblick

Das Augenmerk der Intel-Entwickler lag bei der Implementierung von Hyper-Threading auf einem möglichst geringen zusätzlichen Die-Flächenaufwand. Dieser beträgt weniger als fünf Prozent. Damit lässt sich ein Kostenvorteil gegenüber Multiprozessor-Systemen erreichen. Damit ließe sich mit der Hyper-Threading-Technologie ein wesentlicher Kostenvorteil gegenüber Multiprozessor-Systemen erreichen. Ob das jedoch auch gegenüber monolithischen Multiprozessor-Chips ausreicht, darf man bezweifeln.

Ein Großteil der Chipfläche moderner Mikroprozessoren ist für die Caches zu veranschlagen. Bei monolithischen Multiprozessor-Chips teilen sich zwei Prozessor-Kerne einen gemeinsamen Cache. Dadurch bleibt der zusätzliche Flächenaufwand dort im Rahmen von schätzungsweise 20 bis 30 Prozent. Hierfür erhält man aber zwei Mikroprozessoren mit komplett verdoppelten Ausführungseinheiten und ebenso gemeinsam genutzten Caches.

Allerdings sollte man die beiden Ansätze nicht zu stark als Konkurrenten betrachten. Mit den weiteren Fortschritten der Halbleitertechnologie erscheinen mittelfristig Systeme realisierbar, die mehrere Multi-Threading-Prozessoren monolithisch integrieren und beide Vorteile nutzen.

Hyper-Threading ist eher als Zugabe zu sehen denn als Ersatz für ein MP-System. Was die neue Technologie wirklich leistet, haben wir in der CeBIT-Ausgabe des tecCHANNEL-Magazins ausführlich getestet.

Das Intel Developer Forum Spring 2002 nahm Intel zum Anlass, einen Ausblick auf die zukünfige Hyper-Threading-Strategie zu geben. Im Desktop-Segment hält Hyper-Threading demnach in der zweiten Jahreshälfte 2003 Einzug. Dann stellt Intel den Pentium-4-Nachfolger Prescott vor. (mec)

Literatur

[1] Giloi, Wolfgang K., Rechnerarchitektur, Springer Verlag, 2. Auflage, 1993, ISBN 3-540-56355-5

[2] Rechenberg, P., Pomberger. G., Informatik-Handbuch, Carl Hanser Verlag, 2. Auflage 1999, ISBN 3-446-19601-3, Seite 633 bis 674