Xeon E5-2640, E5-2660 und E5-2690

Konkurrenz chancenlos - Intel Xeon E5-2600 Serie im Test

Analyse: Core-Rechenleistung

Intels 8-Core-Prozessor Xeon E5-2690 mit 2,9 GHz Grundtaktfrequenz arbeitet bei Auslastung aller Kerne durch Turbo 2.0 kurzfristig mit bis zu 3,3 GHz. Damit rechnet der Xeon E5-2690 bei einem Integer-Workload, der überwiegend im Cache der Prozessoren gehalten wird, rund 47 Prozent schneller als der Xeon X5680 mit Hexa-Core (Westmere-Architektur) und 3,33 GHz Taktfrequenz. Während rund 30 Prozent den zwei zusätzlichen Kernen zuzuschreiben ist, zeichnet für den Rest das Architektur-Feintuning von Sandy Bridge-EP verantwortlich.

Das neue Hexa-Core-Modell Xeon E5-2640 mit 2,5 GHz Grundtaktfrequenz kann durch Turbo 2.0 bei Auslastung aller Kerne kurzfristig einen maximalen Turbotakt von 2,8 GHz erreichen. Trotzdem arbeitet die CPU beim Integer-Workload (ohne große Speicherbelastung) fünf Prozent schneller als der 3,33-GHz-Xeon-X5680-Vorgänger. Ein Opteron 6276, dessen Bulldozer-Architektur für Integer-Workloads optimiert ist, muss sich trotz 16-Core-Technologie und einer Turbo-CORE-Taktfrequenz von 2,6 GHz dem Xeon E5-2640 bereits geschlagen geben.

Xeon E5-2640: Durch die Sandy-Bridge-EP-Architektur arbeitet der neue 6-Core-Xeon trotz geringerer Grundtaktfrequenz von 2,5 GHz mindestens so schnell wie der 3,33-GHz-Xeon-X5680.
Xeon E5-2640: Durch die Sandy-Bridge-EP-Architektur arbeitet der neue 6-Core-Xeon trotz geringerer Grundtaktfrequenz von 2,5 GHz mindestens so schnell wie der 3,33-GHz-Xeon-X5680.

Bei ebenfalls in den Cache passenden Floating-Point-Workloads ohne SSE/AVX-Optimierung lässt sich die Single-Thread-Performance gut analysieren. Der Xeon E5-2690 arbeitet bei einem Kern durch Turbo 2.0 mit bis zu 3,8 GHz. Damit rechnet der Sandy-Bridge-EP-Prozessor 24 Prozent schneller als der Vorgänger Xeon X5680, der mit Turbo einen Kern mit 3,6 GHz taktet. Eine fast identische Performance zum Xeon X5680 liefert der neue Xeon E5-2640, der im Single-Thread-Modus mit bis zu 3,0 GHz arbeitet. Einen schwachen Eindruck hinterlässt die Integer-lastige Bulldozer-Architektur des Opteron 6200. Im Single-Thread-Modus rechnet der Opteron 6276 bei 3,2 GHz (Turbo CORE) nur so schnell wie ein Opteron 6180 SE mit 2,5 GHz. Nutzt der Workload alle Kerne, so arbeitet der "alte" Opteron 6180 SE mit zwölf (vollständigen) Kernen rund zwölf bis 20 Prozent schneller als der 16-Core-Opteron-6276, dem im Prinzip nur acht FP-Kerne zur Verfügung stehen. Gegen Intels Xeon E5 ist der Opteron 6276 auch bei Floating-Point-Operationen chancenlos. Im Single-Thread-Modus arbeitet der Xeon E5-2690 gut doppelt so schnell und bei Auslastung aller Kerne immer noch 68 Prozent flinker.

Bei der RSA-Verschlüsselung, bei der die Opterons traditionell stark sind, setzt sich Intels neuer Xeon E5-2690 mit 13 Prozent Vorsprung nun ebenfalls an die Spitze. Gegenüber dem Xeon X5680 verschlüsselt der 8-Core-Xeon sogar 76 Prozent schneller. Der Workload benötigt kaum Speicherzugriffe und ist sehr Integer-lastig. Immerhin kann sich AMDs 16-Core-Opteron-6276-Päärchen beim Entschlüsseln wieder knapp vor Intels Xeon E5-2690 setzen. Der AES-Befehlssatz, den sowohl der Xeon 5600, E5-2600 als auch der Opteron 6200 beherrschen, kommt bei unseren openSSL-Tests nicht zum Einsatz. Mit AES lassen sich Verschlüsselungsvorgänge um den Faktor 10 beschleunigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der neue Xeon E5-2600 bei Workloads, die überwiegend im Cache der CPUs Platz finden und den Speicher kaum nutzen, durch die Sandy-Bridge-EP-Architektur rund 20 Prozent schneller ist als die Xeon-5600-Serie