Cray-Supercomputer für 12.000 Euro

Cray stellt Desktop-Supercomputer CX1-LC vor

Der High-Performance-Computing-Systemhersteller (HPC) Cray hat mit dem CX1-LC einen Desktop-Supercomputer vorgestellt, der laut Unternehmen in der Basis-Konfiguration schon für unter 12.000 Dollar zu haben ist.

Damit erreicht der von absoluten Höchstleistungssystemen bekannte Hersteller von oben kommend ein Preissegment, das andere Anbieter von der Seite schwächerer Desktop-Systeme her aufrollen. Das umfasst insbesondere Nvidias Konzept der Personal Supercomputer mit Tesla-Beschleunigerkarten auf GPU-Basis (Grafikprozessor). Tesla zeigt dabei klar, wie verschiedene Computer-Welten heute ineinander verfließen. "Wir haben auch mit Cray zusammengearbeitet", betont Nvidia-Sprecher Jens Neuschäfer gegenüber pressetext.

Crays CX1-LC kann mit ein bis vier regulären Compute-Blades mit Xeon-Prozessoren sowie bis zu zwei speziellen Blade-Einheiten konfiguriert werden. Bei letzteren kann es sich etwa um Storage- oder Visualisierungs-Blades handeln, aber auch um General Purpose GPUs, die die Verarbeitung normaler Rechenaufgaben beschleunigen - wie beispielsweise eben Tesla-Karten von Nvidia. Cray will mit seinem Desktop-Superrechner nicht zuletzt Ingenieure oder Wissenschaftler ansprechen, die einen günstigen HPC-Einstieg wagen wollen. "Ein großer Vorteil des CX1-LC ist, dass das System bei mehr Leistungsbedarf in einem Vormittag auf ein CX1-System aufgerüstet werden kann", heißt es seitens Cray gegenüber pressetext. Dann stehen acht den Anforderungen entsprechend konfigurierbare Blades zur Verfügung, sodass die Rechenleistung weiter gesteigert wird. Auch betont man, dass CX1-LC eine aktive Geräuschdämpfung bietet, wodurch die Lösung vergleichsweise leise sein sollte.

Für Kunden stellt sich im Bereich der Desktop-Supercomputer somit die Frage, wie viel Rechenleistung sie sofort, aber auch mittelfristig brauchen. Denn der Einstiegspreis des Cray-Angebots bezieht sich nämlich auf ein Basis-System mit nur einer Compute-Blade. Im Vergleich dazu sind fertige, Tesla-basierte Personal Supercomputer im Tower-Format beispielsweise von transtec relativ günstig, könnten aber nicht annähernd so stark aufgerüstet werden wie der CX1-LC oder andere Blade-Systeme. Beide Arten von Desktop-Superrechnern liegen mit der Möglichkeit, CPUs und GPUs für Hochleistungsanwendungen zu kombinieren, jedenfalls im Trend. "Es wird im gesamten HPC-Bereich immer mehr zu solchen Hybridsystemen kommen", meint Neuschäfer. Ein Beispiel für ein Hybridsystem findet sich schließlich auch an der Spitze der HPC-Pyramide - mit "Roadrunner", dem ersten Supercomputer der Welt, der in Sachen Rechenleistung die Petaflop-Marke von einer Brd. Operationen pro Sekunde geknackt hat. (pte/hal)