Linux als Proxy-Server - Optimierung

Cache-Strategien anpassen

Der erste Schritt, den Sie zur Optimierung von Squid in Erwägung ziehen sollten, ist das Anpassen der Cache-Strategien auf Ihre Bedürfnisse. Standardmäßig setzt Squid die LRU-Methode (Last Recently Used) ein. Er hält also vorwiegend Objekte in seinem Cache, die erst kürzlich durch einen Anwender abgerufen wurden. Ältere Daten verwirft Squid dagegen recht schnell wieder. Dieses Verfahren eignet sich vor allem dann, wenn die Proxy-Nutzer häufig dieselben Web-Angebote besuchen, beispielsweise eine relativ statische Datenbank. Greifen die Benutzer jedoch auf ständig wechselnde Inhalte zu, hält Squid die im Cache abgelegten Daten schnell für veraltet und entfernt sie. Erneute Anforderungen können dann nicht mehr aus dem Cache bedient werden sondern erzwingen eine neue Übertragung der Daten vom anbietenden Server. Die Folge sind langsamere Zugriffszeiten und steigendes Transfervolumen - und genau diese Probleme sollte der Proxy ja eigentlich eliminieren.

Abhilfe schaffen hier zwei alternative Cache-Strategien: Greedy Dual Size Frequency (GDSF) und Least Frequently Used with Dynamic Aging (LFUDA). Hinter diesen beiden Akronym-Ungetümen verstecken sich Arbeitsweisen mit unterschiedlicher Zielsetzung. GSDF versucht, möglichst viele, dafür aber kleinere der häufig angeforderten Objekte im Cache zu halten. LFUDA hingegen optimiert den Cache auf eine möglichst hohe Byte-Trefferrate, hält also bevorzugt große Objekte im lokalen Zwischenspeicher.