File Hierarchy Standard und Linux-Partitionierung

Ratgeber: Was ist was bei der Linux-Verzeichnisstruktur

/media

Auch /media gehört auf die Root-Partition. Dort nimmt es aber kaum Platz weg, denn das Verzeichnis ist eigentlich leer. Es dient nur als Einhängepunkt für Disketten (/media/floppy), CD- und DVD-Laufwerke (/media/cdrom, /media/cdrecorder, /media/dvd) oder Zip-Disks (/media/zip). Auf Systemen mit mehr als einem gleichen Gerät können weitere Verzeichnisse existieren, die alle mit einer Zahl enden (zum Beispiel /media/cdrom0 und /media/cdrom1 für zwei CD-Laufwerke); allerdings sollte auch in solchen Fällen weiterhin der unqualifizierte Name (/media/cdrom) bestehen bleiben.

In manchen Distributionen gibt es auch direkt unterhalb des Wurzelverzeichnisses Einhängepunkte wie /cdrom. Das entspricht nicht dem FHS. Als Begründung gegen solche Verzeichnisse führen die FHS-Autoren an, dass durch Einhängepunkte im Wurzelverzeichnis gleich einige weitere Verzeichnisse auf der Root-Ebene stünden.

/mnt

Für das Verzeichnis /mnt gilt das Gleiche wie für /media: Es sollte ebenfalls auf die Root-Partition. Das Verzeichnis ist ebenso leer wie /media und dafür gedacht, zeitweilig ein Dateisystem einzuhängen. Das nutzt der Administrator etwa dazu, ein Backup machen oder Festplatten zu spiegeln. Die Unsitte, das Verzeichnis /mnt für das Mounten von Laufwerken zu nutzen, steht im Konflikt mit dieser Unix-Tradition.

/opt

Das Verzeichnis /opt wird für den Systemstart nicht benötigt und kann wie das /home-Verzeichnis auf eine andere Partition ausgelagert werden. Es dient dazu, zusätzliche Softwarepakete aufzunehmen, die nicht über die Paketverwaltung installiert werden. Diese stehen dann im Verzeichnis /opt/<Paket>/bin oder /opt/<Provider>, Manpages zu den Programmen werden für gewöhnlich unter /opt/<Paket>/share/man abgelegt. Konfigurationsdateien für diese Pakete werden unter /etc/opt abgelegt, veränderbare Daten in Programmen sind üblicherweise im Verzeichnis /var/opt installiert.