File Hierarchy Standard und Linux-Partitionierung

Ratgeber: Was ist was bei der Linux-Verzeichnisstruktur

/etc

Das /etc-Verzeichnis gehört ebenso auf die Root-Partition. Denn dort und in den darunterliegenden Verzeichnissen stehen die Dateien für die Systemkonfiguration. Manche der Verzeichnisse unterhalb von /etc müssen auf jedem Unix-System vorhanden sein, andere sind optional. Die Konfigurationsdateien für das X-Window-Subsystem, also den Grafikserver, finden sich im Verzeichnis /etc/X11. Eventuell gibt es auch das Verzeichnis /etc/opt. Dort finden Sie in entsprechenden Unterverzeichnissen die Konfigurationsdateien von Paketen aus dem /opt-Verzeichnis.

/home

Die /home-Verzeichnishierarchie kann auf einer anderen als der Root-Partition stehen. Sie enthält in den Unterverzeichnissen die jeweiligen Home-Verzeichnisse der Benutzer. Die Namen der verschiedenen Home-Verzeichnisse sind mit dem Benutzernamen identisch. Das eigene Home-Verzeichnis ist das einzige, auf das ein Benutzer alle Zugriffsrechte hat. Hier kann er Verzeichnisse anlegen, Dateien löschen und eigene Konfigurationsdaten speichern.

Es bietet sich an, die /home-Hierarchie auf einer eigenen Partition, besser noch: Festplatte, anzulegen, und das aus verschiedenen Gründen: Sind keine Benutzerquotas vorhanden, kann ein Benutzer das gesamte System zum Überlaufen bringen. Ein weiterer Vorteil der physikalisch getrennten /home-Hierarchie: Man kann relativ einfach ein System aktualisieren und bindet die Benutzerverzeichnisse anschließend einfach wieder ein.

/lib, /lib32 und /lib64

Das /lib-Verzeichnis wiederum muss auf der Root-Partition stehen. Das gilt auch für die entsprechenden 32- oder 64-Bit-Bibliotheken, die in den entsprechenden Unterverzeichnissen stehen. Denn diese Verzeichnisse enthalten dynamische Bibliotheken und Kernel-Module, also Dateien mit Anweisungen und Definitionen, die von mehreren Programmen benötigt oder vom Kernel geladen werden. Die Bibliotheken sind nötig, um das System hochzufahren.