Kostenlos: Beliebige Features durch Fritz!Box-Firmware-Modifikation

Fritz!Box: Neue Firmware selbst gebaut mit Freetz

Mit Freetz lassen sich individuelle Firmware-Images für jede Fritz!Box selbst erstellen. Dadurch befreit man die Fritz!Box aus den Fesseln von AVM und kann Linux-Erweiterungen in die Firmware integrieren, die weit über den Standardfunktionsumfang hinausgehen.

In deutschen Haushalten und Büros stehen Millionen von Fritz!Box-DSL-Router, für die AVM regelmäßig neue Features durch aktuelle Firmware-Images anbietet. Doch durch die hohe Nutzerzahl ist AVM bei den Erweiterungen zu Kompromissen gezwungen. Die Konfiguration muss sich auch für unbedarfte User eignen, sodass man beispielsweise auf eine komplexe Firewall-Konfiguration verzichtet. Auch beschränkt sich AVM nur auf die gängigsten Erweiterungen, da der Speicherplatz im Flash der Fritz!Box recht knapp ist.

In den Teilen 1 bis 4 unserer Fritz!Box-Tuning-Serie hat TecChannel gezeigt, wie man die Original-Firmware von AVM um neue Funktionen erweitern kann. Dabei hat die Fritz!Box beim Booten immer zusätzlich Programmpakete aus dem Internet nachgeladen. Diese Art der Modifikation ist jedoch beschränkt, da die nachgeladene Software nur schwer auf tiefere Kernel-Funktionen des Linux-Betriebssystems zugreifen kann, denn die Fritz!Box kann die gewünschte Erweiterung erst nachladen, wenn sie komplett gebootet ist und eine DSL-Verbindung aufgebaut hat.

Unscheinbar: Bis auf die rot markierten Bereiche unterscheidet sich das Interface der Freetz-Firmware nicht vom Original.
Unscheinbar: Bis auf die rot markierten Bereiche unterscheidet sich das Interface der Freetz-Firmware nicht vom Original.

Doch mit diesen Beschränkungen ist nun Schluss. Unter dem Projekt Freetz haben sich engagierte Entwickler zusammengeschlossen und eine komplette Entwicklungsumgebung für eigene Firmware-Images für die Fritz!Box geschaffen. Mit ein paar Klicks stellt man sich die gewünschten Features zusammen, und dann kompiliert Freetz aus der Original-Firmware und dem öffentlichen Teil des AVM-Quellcodes sowie den gewünschten Linux-Softwareerweiterungen ein individuelles Flash-Image. Alle Daten stehen dadurch schon beim Booten der Fritz!Box in ihrem Speicher bereit. So sind dann auch Kernel-nahe Modifikationen wie eine echte Firewall mit Iptables auf der Fritz!Box möglich.

Dieser Artikel ist der sechste Teil unseres großen Specials zu AVMs DSL-Router. Er ist zwar unabhängig von den Teilen eins bis vier, zum besseren Verständnis empfehlen wir aber, zumindest den ersten Teil des Artikels Tuning und Hacks für die Fritz!Box vorab zu lesen. Treten irgendwann einmal schwerwiegende Probleme auf, empfehlen wir Ihnen Teil 5 der Serie, Rettung für die ’tote’ Fritz!Box. Damit setzen Sie die Fritz!Box immer wieder in den Originalzustand zurück.

TecChannel Special zur AVM Fritz!Box

Teil 1: Tuning und Hacks für die Fritz!Box

Teil 2: Fritz!Box-Hack: Computer über das Internet starten und fernsteuern

Teil 3: Die Fritz!Box als Least Cost Router

Teil 4: VPN-Direktkopplung mit der Fritz!Box

Teil 5: Rettung für die defekte Fritz!Box

Teil 6: Eigene Firmware mit Freetz erstellen

Teil 7: Billiger telefonieren trotz Flatrate