Die schlimmsten IT-Fehler

Die zehn größten IT-Irrtümer und -Fehlprognosen

Irrtum 3: Der Mainframe

„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt.“ Thomas Watson, IBM-Vorsitzender, 1943

Er war einer der reichsten Männer seiner Zeit und gründete den Weltkonzern IBM. Thomas Watson soll diesen Satz 1943 gesagt haben, ein paar Jahrzehnte, bevor der IBM-PC in millionenfacher Ausführung den Weltmarkt überschwemmte.

Wie es zu dem Fehlurteil kam, deutet „Der Spiegel“ in seiner Ausgabe vom 26. Mai 1965 im Artikel „Elektronenroboter in Deutschland“ an: „... IBM-Chef Thomas Watson hatte zunächst von neuen Geräten nichts wissen wollen. Als in den frühen 50er Jahren die ersten Rechenungetüme für kommerzielle Nutzung auftauchten, die mit ihren Tausenden von Röhren ganze Zimmerfluchten füllten und unerträgliche Hitze entwickelten, schätzte Watson den Bedarf der US-Wirtschaft auf höchstens fünf Stück ...“

Kein Wunder also, dass Watson den Verbrauch so niedrig kalkulierte, angesichts der Riesengeräte mit hohem Platz- und Stromverbrauch. Die heutige Entwicklung konnte Watson nicht vorhersehen, weil der Basisbaustein, der Transistor, erst 1947 von amerikanischen Wissenschaftlern der Bell Laboratories erfunden wurde.

Röhrenbestückte Ungeheuer: Zu Watsons Zeiten waren Computer, wie hier die bekannte ENIAC, Hallen füllende Rechner mit starker Hitzeentwicklung. (Quelle: www.don-lindsay-archive.org/talk/eniac.jpg)
Röhrenbestückte Ungeheuer: Zu Watsons Zeiten waren Computer, wie hier die bekannte ENIAC, Hallen füllende Rechner mit starker Hitzeentwicklung. (Quelle: www.don-lindsay-archive.org/talk/eniac.jpg)

Bis dahin konnten Rechner nur mit elektromechanischen Relais oder Elektronenröhren gebaut werden. Die Bedeutung dieses Faktors wird deutlich, wenn man der Anekdote glaubt, nach der in Philadelphia jedes Mal die Lichter flackerten, wenn der röhrenbasierte ENIAC-Rechner eingeschaltet wurde.