Energie sparen, Daten absichern

Trends für das Rechenzentrum 2015

Welche Data Center-Themen werden 2015 wichtiger? Wo werden mittelständische Unternehmen ihre Schwerpunkte in den Bereichen IT-Infrastruktur und Rechenzentrumsbau setzen?

Energieeffizienz und Stromverbrauch

Wenn es um Energieeffizienz geht, sind Rechenzentren bei weitem nicht auf dem aktuellen Stand der Technik. Dies hat eine von uns beauftragte IDC-Umfrage in fünf europäischen Ländern unter mittelständischen Unternehmen ergeben. Zwei Drittel der befragten IT-Organisationen betreiben ihre Rechenzentren zu kalt. Mit durchschnittlich 15,5 Grad Celsius verbrauchen sie somit unnötig Energie für die Kühlung. Ist die Temperatur zu niedrig, führt dies zu einem ungünstigen PUE-Wert (Power Usage Effectiveness), der bei der Befragung im Durchschnitt bei über 2,0 lag. Der PUE-Wert setzt die im Rechenzentrum verbrauchte Energie ins Verhältnis zur Energieaufnahme der Rechner: Je näher der PUE-Wert der Zahl 1 kommt, desto effizienter arbeitet das Rechenzentrum. Industrieweit gilt ein PUE-Wert von 1,4 als ausgezeichnet, während große IT-Dienstleister mit optimierten Anlagen auch Werte von 1,2 oder weniger erreichen.

Optimierung des Stromverbrauchs

39 Prozent der Befragten legen daher im kommenden Jahr eine hohe Priorität auf die Optimierung des Stromverbrauchs im Rechenzentrum. Die Reduzierung des Energieverbrauchs dürfte jedoch schwierig werden, da die Rechenzentren laut Umfrage im Schnitt sieben Jahre alt sind. Die vorhandenen Konzepte für Klimatisierung und Energieversorgung sind daher überholt und erschweren eine energietechnische Sanierung.

Abhilfe kann eine Modernisierung durch modulare Rechenzentren schaffen: 25 Prozent der IT-Experten erwarten niedrigere Betriebskosten durch den künftigen Einsatz modularer Rechenzentren. Modulare Rechenzentren bestehen aus vorkonfigurierten Infrastrukturkomponenten für Energie- und Notstromversorgung, Energieverteilung und Klimatisierung. Durch die aufeinander abgestimmten Komponenten wird beispielsweise der Energieverbrauch für die Klimageräte optimiert, sodass sich IT-Infrastrukturen mit insgesamt verbesserter Energieeffizienz betreiben lassen.

Zum Hintergrund: Rechenzentren verbrauchen in Deutschland rund 1,8 Prozent des gesamten Stroms, also rund zehn Terawattstunden jährlich. Der Branchenverband BITKOM schätzt, dass davon rund ein Fünftel in älteren Rechenzentren für Kühlung und Stromversorgung benötigt wird. Würde die Effizienz dieser Anlagen nur um zehn Prozent erhöht, so spart dies rund 200 Gigawattstunden im Jahr, umgerechnet 115.000 Tonnen Kohlendioxid.

Für 2015 erwarten wir ine Modernisierungsoffensive im Mittelstand für die IT-Infrastruktur. Die Rechenzentren sind im Schnitt rund sieben Jahre alt. Damit sind Klima-technik, Energieversorgung und Konzepte für IT-Sicherheit längst nicht mehr auf dem Stand der Technik. Gleichzeitig wächst die Abhängigkeit der Unternehmen von ausfallsicheren IT-Systemen bei steigender Komplexität der IT-Landschaft. Zusammen mit den steigenden Energiekosten sind dies zentrale Treiber für die dringend notwendige IT-Modernisierung im Mittelstand.