Server, Data Center und IT-Infrastrukturen im Wandel

Das sind die wichtigsten Technologietrends

Technologien im Serverräumen und Rechenzentren unterliegen rasanten Innovationszyklen. Wer auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein will, muss über die aktuellen und künftigen Technologietrends in der IT Bescheid wissen.

Technologien wie Virtualisierung oder Cloud Computing prägten in den vergangenen Jahren die Entwicklung von neuen IT-Infrastrukturen und Lösungen in Serverräumen und Data Centern. Doch schon arbeiten die Entwickler in den Development- und Research-Abteilung der großen IT-Hersteller an den künftigen Innovationen. Auf dem Solution Summit 2014 in Brüssel gab der IT-Infrastruktur-Hersteller Dell einen Einblick, welche Neuerungen die IT-Verantwortlichen in den nächsten Monaten und Jahren auf dem Radar haben sollten.

Vom Software-Defined Data Center zum Software-Based-Rechenzentrum

Um auch künftig die steigenden Datenberge im Rechenzentrum zu bewältigen, wird das Software-Defined Data Center (SDDC) zum Maß aller Dinge. In diesem werden alle Schichten des Rechenzentrums wie Server-, Netzwerk- und Speicherebene wie auch das Management zentral per Software gesteuert. Die Hardwareebene bildet dabei zwar immer noch ein wichtiges Element, doch die Software übernimmt die Hauptaufgaben als zentrale Steuereinheit.

Auf der Serverebene existieren bereits Virtualisierungslösungen, die den Servermarkt verändert haben. So können unabhängig von der Hardware Softwarelösungen wie vSphere von VMware, Hyper-V von Microsoft oder Xen von Citrix nahezu beliebig viele softwarebasierte Serversysteme auf einer physischen Maschine erzeugen und verwalten. Auch entsprechende Storage-Lösungen mit Software-Defined-Storage-Technologie (SDS) existieren bereits. Software-Defined Networking (SDN) befindet sich noch in der Entwicklungsphase, da es weitaus komplexer ist als die Server- oder Speichervirtualisierung.

Greifen alle diese Software-Defined-Verfahren nahtlos ineinander, so erreicht man einen sehr hohen Automatisierungsgrad im Rechenzentrum. Das sorgt für hohe Effizienz und niedrige Kosten. Doch der größte Vorteil liegt in der schnellen Bereitstellung von Ressourcen aus dem Bereich Server, Storage und Netzwerk bis hin zu komplexen Services und Cloud-Lösungen.

Flash ist die neue HDD, und die Festplatte mutiert zum neuen Tape

Im Enterprise-Storage-Bereich vollzieht sich ein deutlich sichtbarer Wandel. So gewinnt Flash-Speicher in Storage-Systemen immer mehr an Bedeutung. Gerade wenn es um hoch-I/O-lastige Anwendungen wie im Bereich Datenbanken geht, gehört diese Technologie zur ersten Wahl. Flash-Speicher ist zwar noch wesentlich teurer als herkömmliche Festplatten, doch der problemlose Umgang mit massiven Datenvolumen macht diesen Nachteil wieder wett.

Diesen Marktbereich deckten bisher schnelle 15K-HDDs ab. Diese werden künftig noch in Systemen eingesetzt, um mittlere Datenlasten zu bewältigen, jedoch verlieren sie immer mehr an Bedeutung. Dagegen wird der Markt im Bereich "langsamer Datenspeicher" weiter wachsen, insbesondere bei hochvolumigen Festplatten oder Cloud-Speichern. Diese entwickeln sich quasi als "dauerhafte Datenspeicher" zur Archivierung großer Datenmengen, ähnlich dem Tape heutzutage.

Zukunftsaussichten: Die Nachfrage nach geeigneten Storage-Technologien verschiebt sich immer weiter zugunsten von Flash-Speicher und preiswerten Storage-Laufwerken.
Zukunftsaussichten: Die Nachfrage nach geeigneten Storage-Technologien verschiebt sich immer weiter zugunsten von Flash-Speicher und preiswerten Storage-Laufwerken.

In einem Vergleich stellt Dell einen Datenspeicher mit herkömmlichen 15K-Festplatten einer Tiered-Storage-Konfiguration, bestehend aus Read-Intensive- und Write-Intensive-Flash-Speicher, gegenüber. Die Basisanforderung: Eine Datenbankanwendung benötigt 20 TByte Speicher und eine Verarbeitungsgeschwindigkeit von 40.000 Ops/s.

Im direkten Vergleich ergeben sich daraus eine Platzersparnis von mehr als 80 Prozent, eine Reduzierung der Latenzzeit von zirka 90 Prozent sowie ein um 50 Prozent höherer Datendurchsatz zugunsten des Flash-Speichers. Zudem ist der Preis deutlich attraktiver gegenüber einem System mit 15K-HDDs. Der Hersteller beziffert den Kostenvorteil auf mehr als 50 Prozent.

Doch bereits jetzt arbeiten die Entwicklungslabors an neuen Speichertechnologien wie NVM (Non-Volatile-Memory). Im Vergleich zur herkömmlichen NAND-Flash-Technologie verspricht diese einen Geschwindigkeitszuwachs um den Faktor 50 bis 1000, je nach Anwendung. Darüber hinaus sinken die GByte-Preise von Festplatten drastisch weiter, sodass HDDs künftig als Ersatz für die Tape-Technologie dienen können.