Mainframe, Blade & Co.
Ratgeber: Der richtige Server für Ihr Unternehmen
Der Markt für Server-Betriebssysteme ist klar aufgeteilt. Laut einer im April vom Marktforschungsunternehmen Gartner veröffentlichten Studie kommt Microsofts Windows Server auf über 50 Prozent Marktanteil - Tendenz steigend. Auf den Plätzen folgen das inzwischen nur noch auf PA-RISC- und Itanium-Systemen lauffähige HP-UX (8,6 Prozent), IBM AIX (8,5 Prozent) und Linux (8,4 Prozent). IBMs Mainframe-Betriebssystem System z wird weltweit auf 7,8 Prozent aller Server eingesetzt.
Viel diverser dürfte die Marktverteilung bei den Bauformen sein. Auf welcher Art Hardware die Server-Betriebssysteme laufen, wurde von den Gartner-Analysten nicht ermittelt. De facto gibt es aber wohl einen bunten Mix aus den unterschiedlichsten Bauformen und Prozessortypen: von Blade über Rack- und Tower-Server bis hin zu Appliances und Mainframes. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile, und alle haben auch in mittelständischen Rechenzentren ihre Daseinsberechtigung.
- Mainframe, Blade & Co
Der Mainframe lebt, auch im Mittelstand. Er wird von x86-Servern sowie offenen Maschinen - besonders Blades - flankiert. Doch wo passt welcher Server? - HP ProLiant BL280
Hochkant: Auch die Blade-Module von HP wie der ProLiant BL280 kommen im typischen Formfaktor. Die Maschinen arbeiten mit Intel-Xeon-CPUs, den in dieser Klasse üblichen Prozessoren. - HP ProLiant DL120 G7
Allrounder: HPs ProLiant DL120 G7 basiert auf Intel Xeon und ist gut geeignet für diverse Web- und andere Client-/Server-Anwendungen. - HP Integrity-Blades
Hochleistung: Für High-End-Anwendungen bietet HP mit den Integrity-Blades auch Blademodule auf Basis von Intel Itanium an. - HP ProLiant ML110
Einsteiger: Tower-Server wie der HP ProLiant ML110 werden zusehends von Rack- und Blade-Modellen verdrängt, sind aber aufgrund der niedrigen Preise ideale Einstiegsserver oder Maschinen für Außenstellen ohne Serverraum. - IBM PowerBlades 700, 701 und 702
In den IBM PowerBlades 700, 701 und 702 stecken Power7-Prozessoren. Die Server lassen sich mit x86-Maschinen in einem Chassis kombinieren. - IBMs Mainframe
Viel Prozessor, viel Leistung: Ein Technik baut eines der Multi-Chip-Module zusammen, die in IBMs Mainframe stecken. - IBM System x3650
Flachmann: Rack-Server wie IBMs System x3650 bieten hohe Rechenleistung auf engem Raum und sind zu moderaten Einstiegspreisen. - IBM z10 BC
Dickschiff: Mainframes wie IBMs z10 BC sind auch im Mittelstand nach wie vor vertreten und werden auch weiterhin angeschafft. - Primergy BX600
Voll bestückt: Bis zu zehn Server-Blades fasst das BX600-Chassis von Fujitsu. - Primergy RX300
Ein-Sockel-Modell: Die RX-Modelle wie der Primergy RX300 von Fujitsu bieten jeweils nur einem Xeon-Prozessor Platz. - Oracles Blade Sun T6320
Nach wie vor beliebt: In Oracles Blade Sun T6320 steckt eine Sparc-CPU. Oracle will an den von Sun übernommenen Prozessoren auch in Zukunft festhalten. - Blade-Modul Sun X6250
Standardkonform: Auch Oracle verbaut Intel-Xeon-Prozessoren, wie im Blade-Modul Sun X6250
Virtualisierung und kein Ende
Tatsächlich ist die Virtualisierung auch in mittelständischen Unternehmen das beherrschende Thema im Rechenzentrum, wie auch alle relevanten Hardwarehersteller bestätigen. Anbieter wie HP, IBM oder Fujitsu tragen diesem Trend mit ihrem Portfolio sowie der Hardwareausstattung Rechnung, weil sie gerne auch als Cloud-Dienstleister am Markt fungieren.
Sie bieten Kunden an, bestimmte Dienste, wie zum Beispiel den nur einmal pro Monat stattfindenden, ressourcenintensiven Rechnungslauf, ins Rechenzentrum des Herstellers oder seiner Servicepartner auszulagern. Auf diese Weise kann der Kunde auf den Kauf neuer Hardware verzichten. Ein anderes Bespiel sind die Storage-Dienste von Fujitsu.
Konsumenten dieser Speicherservices können sich laut Fujitsu die Anschaffung einer zweiten Storage-Komponente sparen, wenn das bereits vorhandene Gerät die Daten zur Sicherheit auf ein System des Dienstleisters spiegelt.
Fujitsu und Dell bauen auf VMware
Fujitsu und Dell setzen zum Virtualisieren von Servern auf VMware. Fujitsu sieht eigenen Angaben zufolge darin einen großen Vorteil für die Kunden: Durch die weite Verbreitung von VMware können Anwender ihre virtuellen Maschinen leicht von einem Dienstleister zum nächsten verlagern. Kommt hingegen eine herstellereigene Software, wie die von IBM zum Virtualisieren auf der Power-Plattform verwendete, zum Einsatz, wird die Suche nach einem neuen Cloud-Anbieter schwierig.