Die Zukunft im Rechenzentrum
Technologien, die das Data Center verändern
Die IT im herkömmlichen Rechenzentrum hat ein Imageproblem. Sie wird bei den IT-Verantwortlichen in der Regel als komplex, träge und teuer empfunden. Doch was in der Vergangenheit nur gelegentlich Anlass zur Kritik gab, ist für etliche IT-Abteilungen aktuell zur existenziellen Frage geworden. Denn immer mehr externe Dienstleister machen den klassischen Data Center Konkurrenz.
Doch es gibt auch Grund zum Optimismus. Denn es zeichnen sich Trends ab, die die Data Center in den kommenden fünf bis zehn Jahren grundlegend verändern werden. Zu den Schlüsseltechnologien zählen die Virtualisierung, Cloud Computing und neue Services sowie Management-Technologien. Viele IT-Abteilungen sehen die "neuen Technologien" als Chance für einen allmählichen Umbau ihrer IT-Infrastruktur, wie ihn viele Unternehmen bereits in Angriff genommen haben. Wir erläutern, wie und welche neuen Technologien das Data Center in der Zukunft verändern werden.
- Bestandsaufnahme mit Asset-Management
Schritt 1: Die RZ-Betreiber müssen alle Geräte und Systeme, Hard- wie Software lückenlos erfassen und dokumentieren. - Outsourcing prüfen
Schritt 2: Als Alternative zum Eigenbetrieb sollte auch ein Komplett- oder Teil-Outsourcing in Betracht gezogen werden. - Standardisierung als Ziel
Schritt 3: RZ-Betreiber sollten auf eine standardisierte IT-Landschaft mit einheitlichen Lizenzen und einheitlichen Versionen hinarbeiten. - Kosten im Blick behalten
Schritt 4: Grundsätzlich sollten die Einkäufer darauf achten, möglichst schlank dimensionierte und verbrauchsarme Geräte einzukaufen. - Bessere Auslastung mit Virtualisierung
Schritt 5: Um Hardware zu optimieren, muss man sie reduzieren. Das funktioniert mit mehreren virtuellen Servern auf einem physikalischen Gerät. - Das passende Kühlkonzept
Schritt 6: Durch eine effizientere Auslastung der Rechner, lässt sich die Menge aller Stromabnehmer deutlich reduzieren. - Stromverbrauch planen
Schritt 7: RZ-Betreiber müssen die Richtwerte für den Stromverbrauch pro Quadratmeter RZ-Fläche realistisch planen. - Die richtige Dimension
Schritt 8: Ein Raumkonzept hilft, die vorhandenen Räumlichkeiten, Klimatisierung sowie Systeme und Geräte aufeinander abzustimmen. - Monitoring
Schritt 9: Ein umfassendes Monitoring sollte den Rechner-Pool, Stromversorgung, Kühlsysteme und die USV-Anlagen beinhalten.
Virtualisierung macht das Rechenzentrum effizienter
"Virtualisierungstechniken sind die Grundlage für flexible und dynamische Rechenzentren", erläutert Ingolf Wittmann aus IBMs Systems & Technology Group. Eine durch Virtualisierung flexibilisierte Server-Infrastruktur könne sich dynamisch auf die benötigte Rechenleistung einstellen: "Die Anwendungslast wird dabei genau auf die Server konzentriert, die ausreichen, um den Service leistungsgerecht zu erbringen." Neben solchen Vorzügen ist für RZ-Verantwortliche aber vor allem der damit verbundene Effizienzgewinn ausschlaggebend, wie Andreas Zilch von der Experton Group ausführt: "Die Virtualisierung von Server, Storage und Netzwerken wird die Auslastung in den Rechenzentren deutlich steigern und langfristig auch einen verbesserten Betrieb und weitere Automatisierung ermöglichen." Die "moderne" Bezeichnung für dieses Phänomen sei die der "Private Cloud".
Schon jetzt haben Virtualisierungstechniken die IT verändert. In Skandinavien etwa nutzt nach IDC-Erhebungen bereits ein Drittel der Unternehmen Virtualisierung generell zum Einführen neuer Applikationen. Deutschland liegt mit einer Virtualisierungsrate von 48 Prozent der installierten Basis von x86-Servern an der Spitze der großen europäischen Länder. HP-Manager Bloch sieht noch weitere damit verbundene Vorteile. So ließen sich mit Hilfe von Virtualisierung IT-Services von den darunter liegenden Systemen entkoppeln: "Damit können Unternehmen in den Rechenzentren 'aufräumen' und vier großen Anforderungen gerecht werden: die Kosten des Rechenzentrumsbetriebs senken, Verfügbarkeit und Flexibilität verbessern und IT-Prozesse beschleunigen."