Wie Unternehmen Energiekosten senken

Stromverbrauch berechnen im Rechenzentrum

Wenn Unternehmen den Stromverbrauch von Servern im Rechenzentrum genau messen und analysieren, können sie nachhaltig Energiekosten senken. Dabei helfen unter anderem intelligente Stromverteiler, im Fachjargon als Power Distribution Units (PDU) bezeichnet.

Der für den Betrieb und die Kühlung von Servern benötigte Strom kommt heute immer häufiger nicht aus einer normalen Stromverteilung, sondern aus einer sogenannten intelligenten Stromschaltleiste. Um zu verstehen, wie Unternehmen von solchen Systemen profitieren können, lohnt sich ein genauerer Blick auf den Stromverbrauch im Rechenzentrum. Dieser bildet nämlich nicht nur den größten Anteil der RZ-Betriebskosten. Die maximal verfügbare elektrische Leistung definiert auch mehr und mehr die Leistungsgrenzen eines Data Center, und dies auf zweierlei Weise.

Zum einen ist die Kühlleistung innerhalb eines Rechnerraumes beschränkt. Sie entsteht aus dem Verhältnis der dimensionierten Kühlaggregate zum zur Verfügung stehenden Platz im Rechnerraum. Ältere Rechenzentren können teilweise nur 500 W pro Quadratmeter kühlen. Zum anderen begrenzt die insgesamt verfügbare elektrische Leistung die in einem Rechnerraum installierbare Server-Kapazität. Der zur Verfügung stehende Raum an sich ist hingegen angesichts der Anschlussleistungen heutiger Hochleistungsserver von teilweise weit über 10kW immer weniger der begrenzende Faktor.

Stromschaltleisten überwachen den Stromverbrauch

Um die Räume eines Rechenzentrums also optimal auszunutzen, muss die benötigte elektrische und die Kühlleistung gemanaged werden. Dies setzt eine zuverlässige Bestimmung der Verlustleistung der Server voraus. Diese kann selbstverständlich durch simple Addition der im Datenblatt angegebenen maximalen Verlustleistung der Server-Netzteile ermittelt werden. Dies stellt zweifelsohne eine nicht zu überschreitende Lastgrenze dar. Die real von den in der Regel überdimensionierten Netzteilen abgeforderte elektrische Leistung liegt jedoch teilweise deutlich unter der spezifizierten Nennleistung, so dass hier Stromreserven entstehen, die gewinnbringend durch weitere Installation von Servern genutzt werden können.

Wichtig: PDUs sind nicht nicht nur Leistungsmesser. Durch den Anschluss für externe Temperatur- und Luftfeuchtesensoren können auch die Umgebungsbedingen über die zentrale Verwaltungsoberfläche überwacht und gegebenenfalls Alarme ausgelöst werden.
Wichtig: PDUs sind nicht nicht nur Leistungsmesser. Durch den Anschluss für externe Temperatur- und Luftfeuchtesensoren können auch die Umgebungsbedingen über die zentrale Verwaltungsoberfläche überwacht und gegebenenfalls Alarme ausgelöst werden.
Foto: Schleifenbauer

Je weiter jedoch der Sicherheitspuffer an zusätzlich verfügbarer Leistung ausgenutzt wird, desto wichtiger wird eine präzise und zeitnahe Messung der verbrauchten elektrischen Leistung. Genau für diese Leistungsmessung eignen sich die sogenannten intelligenten Stromschaltleisten. Sie überwachen permanent den Stromverbrauch der angeschlossenen Rechner und können bei Anomalien und ungünstigen Trends frühzeitig Alarmmeldungen absetzen, um dem Rechenzentrumsbetreiber Reaktionsmöglichkeiten zu bieten.

In Bezug auf die Genauigkeit einer Strommessung ist die EU Norm IEC 62053 das Maß der Dinge. Hier wird eine Messgenauigkeit von besser als 1 Prozent gefordert, die von aktuellen Produkten mühelos erreicht oder sogar noch überboten wird. Diese hohe Messgenauigkeit eröffnet RZ-Betreibern weitere Möglichkeiten, aus dem Einsatz intelligenter Stromschaltleisten Kapital zu schlagen.