Energiekosten im Mittelstand

Energiemanagement hilft beim Stromsparen

Um Strom zu sparen oder von der Ökostromabgabe befreit zu werden, verfolgen zunehmend auch mittelständische Unternehmen ein gezieltes Energiemanagement. Ob man dazu mit Excel auskommt oder aber eine spezialisierte Energiemanagement-Software benötigt, ist umstritten.

Mehr als zwei Drittel des in Deutschland verbrauchten Stroms fließt in Betriebe: 42 Prozent oder 220 TWh (Terawattstunden) gehen nach Daten des Umweltbundesamtes in die Industrie, weitere 28 Prozent oder 148 TWh verbrauchen Handel und Gewerbe. Drei Prozent steuert der Verkehr bei, der Rest geht auf das Konto privater Verbraucher.

Industrie und Gewerbe verbrauchen mit Abstand den meisten Strom in Deutschland )
Industrie und Gewerbe verbrauchen mit Abstand den meisten Strom in Deutschland )
Foto: UBA / Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

Die angestrebten bundesweiten Energieziele (20 Prozent erneuerbare Energien bei 20 Prozent weniger CO2-Ausstoß und 20 Prozent mehr Energieeffizienz bis 2020) lassen sich nur erreichen, wenn Industrie, Handel und Gewerbe ihre Hausaufgaben machen. Daran sind sie auch aus eigennützigen Motiven interessiert: Nur Großverbraucher ab dem zweistelligen Megawattbereich kommen in den Genuss von Mengenrabatten, während jeder Kleinbetrieb und auch so manches mittlere Unternehmen die Steigerungen der Strompreise wie die privaten Verbraucher zu spüren bekommt. Gravierend wirken sich hohe Preise bei Strom und anderen Energieträgern vor allem in Branchen aus, in denen regelmäßig Materialien erhitzt, geschmolzen, abgekühlt oder aufwändig verformt werden müssen, also etwa in der Chemie- und Metall-, aber auch in der Nahrungsmittelindustrie.

Stromsparen in der IT

Der Joulex Energy Manager eignet sich für das Energiemanagement von IT- und Office-Umgebungen sowie für das Gebäudemanagement kommunikationsnetzfähiger Systeme.
Der Joulex Energy Manager eignet sich für das Energiemanagement von IT- und Office-Umgebungen sowie für das Gebäudemanagement kommunikationsnetzfähiger Systeme.
Foto: Joulex

Wegen des hohen Energieverbrauchs der Rechenzentren wurde in den vergangenen Jahren in diesem Kontext zunächst die Rolle der IT diskutiert. Ein Maß dafür ist die PUE (Power Usage Effectiveness), die noch vor fünf Jahren in kommerziellen Rechenzentren regelmäßig zwischen 2 und 3 schwankte. Das heißt, das eigentliche Rechnen verbrauchte nur die Hälfte bis ein Drittel der genutzten Energie, der Rest entfiel auf das Drumherum: Kühlung, Klimatisierung, Sicherung etc. Modernste Rechenzentren kommen heute auf PUE-Werte zwischen 1,3 und knapp über 1. Weitere Einsparpotentiale versprechen in Zukunft Virtualisierung, eine enge Anbindung von Rechenzentren ans Energieerzeugungssystem, RZ-übergreifende Lastkopplung und –verlagerung oder auch energieeffizientere Software. Hier steht die Entwicklung noch am Anfang. Wer in der IT-Infrastruktur sparen will, kann Systeme wie den Joulex Energy Manager von Cisco nutzen. Die Lösung eignet sich auch für das Gebäudemanagement, so lange die zu verwaltenden Elemente über Netzwerke angesteuert werden können. DCIM-Lösungen (Datacenter Information Management) holen das Optimum bei geringstmöglichen Verbräuchen aus der RZ-Infrastruktur. Anbieter von IT-Stromversorgung und Schaltschränken, darunter etwa APC, Rittal oder Emerson, aber auch viele Softwareunternehmen mit Schwerpunkt IT-Management, haben inzwischen DCIM-Software im Angebot.