Das Fritz!Box-Telefon

Billiger telefonieren: Die Fritz!Box als Least Cost Router

AVM und die LCR-Zwickmühle

Scheinbar setzen viele Call-by-Call- und VoIP-Anbieter auf eine Mischkalkulation. Sie werben mit Kampfpreisen und verdienen an unachtsamen Gewohnheitsmenschen, die den Service auch außerhalb der Schnäppchenzeiten und nach kurzfristigen Preisänderungen nutzen.

Seit Jahren gibt es aber mit Least Cost Routern (LCR) ein probates Mittel, die Anbieter auszuhebeln und viel Geld zu sparen. LCR finden sich typischerweise als Teilmodule in besseren Telefonanlagen. Sie nutzen Tabellen, die je nach Uhrzeit und Vorwahlbereich den günstigsten Anbieter aufführen und leiten die Gespräche darüber um. Auch AVM hat LCR in viele ihrer ISDN-Telefonanlagen integriert. Bis vor drei Jahren machten die TK-Anlagen noch das Hauptgeschäft der Berliner Firma aus.

Inzwischen bestreitet AVM jedoch einen nicht unerheblichen Teil des Geschäfts mit ihrem DSL-Router Fritz!Box. Mit ein Grund für den Erfolg ist die hervorragende Verschmelzung von DSL mit Analog-, ISDN- und VoIP-Telefonie. Kaum ein Telefonie-Feature, das die Box nicht beherrscht. Selbst ein interner ISDN-Bus steht bereit, auch wenn die Fritz!Box nur am analogen Telekom-Netz angeschlossen ist. Lediglich ein vernünftiger Least Cost Router fehlt bislang in der Box.

Dies ist jedoch nicht verwunderlich. Denn große Stückzahlen der Fritz!Box laufen über DSL-Anbieter wie 1&1, Freenet, Strato und GMX, die den AVM-Router stark subventioniert beim Vertragsabschluss beipacken. Und an einem Least Cost Router im DSL-Modem haben diese Provider nun wirklich kein Interesse: Einerseits will man mit VoIP ja gerade den klassischen Telefonieanbietern das Geschäft abgraben und ihnen nicht auch noch Umsatz zuspielen. Andererseits versucht man zudem, durch eine geschickt getarnte Mischkalkulation mit VoIP auch noch Geld zu verdienen.