Kommentar zur zukünftigen Architektur und Performance

Cloud Technologie - Wohin geht die Reise?

Während in vielen deutschen Unternehmen noch darüber diskutiert wird, ob und in wie weit man Cloud-Lösungen implementieren sollte, macht sich der Autor heute schon Gedanken über die Weiterentwicklung des Cloud Computing und darüber, wie die Cloud-Architektur von morgen Unternehmen eine bessere Performance bescheren kann.

Wenn wir uns über das Thema Cloud Computing unterhalten, ist meine wichtigste Hoffnung, dass wir uns nach all den Debatten darüber, was die Cloud eigentlich genau ist und ob eine Private oder eine Public Cloud sinnvoller ist, endlich dem Kern des Themas, nämlich dem Nutzen von Cloud-Technologie und ihrer Zukunftsfähigkeit, zuwenden.

Das Kundenverhalten in der Vergangenheit hat gezeigt, dass die meisten Unternehmen, die Cloud-Lösungen nutzen, ein leistungsbasiertes Modell bevorzugen. Fakt ist aber auch, dass nur wenige Kunden Art und Umfang des Workloads, den wir als Provider- und Carrier verarbeiten können, einschätzen können. Ich wünsche mir, dass wir zukünftig aufhören die Cloud unter dem Gesichtspunkt "Was wäre wenn?" zu betrachten und stattdessen eine Diskussion über die verschiedenen Architekturen und deren Eignung für bestimmte Branchen und Unternehmen beginnen. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam Anwendungen entwickeln, die die Prozesse der Unternehmen optimieren und uns und unsere Infrastruktur fordern.

Einige Kommentatoren, haben die Debatte über die Formen des Cloud Computing bereits aufgegeben und konzentrieren sich ganz auf die öffentliche Cloud, die sie je nach Perspektive mal als "Allerweltsprodukt", mal als "exklusive Sphäre" kategorisieren. Wir dagegen betrachten die Entwicklung des Cloud-Markts als ein geschichtliches Phänomen und sind der Meinung, dass wir kaum in der Steinzeit der Cloud-Evolution angekommen sind und dass die nächste Phase, die nun beginnt, einen spürbaren Einfluss auf die Entwicklung des Marktes haben wird.

Der Unterschied in der Bereitstellung von privater Cloud und öffentlicher Cloud wird verschwinden.

Der Wunsch nach Public Cloud On-Demand-Services mit Private Cloud-Sicherheitsstandards wird durch die Integration und Automatisierung des Netzwerks mit dem traditionellen Trio aus Prozessor, RAM und Speicherkapazität verwirklicht, aber nicht so, wie es die meisten vorhersehen.

Aus meiner Sicht muss und wird eine absolute Vereinigung der Netzwerkstrukturen mit direkter Steuerungsmöglichkeit stattfinden und eben nicht einfach die Methode des "Umgehens und Auslassens", die virtualisierte SDN Overlays über das Internet darstellen. Wagen wir ein Gedankenspiel und ersetzen Computing durch Processing und Netzwerk durch interprozessuale Kommunikation. "Reale" Netzwerke mit "realer Trennung" werden automatisiert werden und dadurch werden Computing und Core-Routing zunehmend als Richtlinien und feste Werte agieren. Das ist keine Testphase mehr - es findet bereits in globalen Netzwerken statt.

Robert Metcalfe, der Erfinder des Ethernet, und später John Gage, Marc Andreessen und Professor John Day erinnern uns alle daran, dass Networking nichts anderes ist als interprozessuale Kommunikation zwischen Rechenpools. Heute sind Netzwerke und Computer zunehmend integriert und ermöglichen so weitreichende Optionen der Workload-Verteilung sowie die Bildung lokal verteilter Computing-Plattformen rund um den Globus durch implizites internes Routing. Robert Metcalfes Beschreibung des Netzwerks als interprozessuale Kommunikation wird somit extrem wichtig, wie unser Gedankenspiel oben zeigt.