Wohin geht der Trend?

Die Hybride Cloud – in zwei Jahren Standard

Cloud-Computing dringt in die Unternehmen. Besonders Mischvarianten werden für Unternehmen zunehmend interessanter. Wir zeigen, wie der Cloud-Markt der nächsten zwei Jahre aussieht.

Auf welche Cloud-Variante setzen Unternehmen künftig - Private, Public oder die Mischform, genannt das "hybride Modell"? Der Marktforscher IDC stellte Anfang September im Münchner Le Méridien die Ergebnisse seiner im Vormonat durchgeführten Studie vor.

Der Trend für deutsche Unternehmen zeichnet sich klar ab: Obwohl für die Mehrheit der befragten IT-Entscheider nach wie vor Sicherheit ganz oben steht und die meisten Unternehmen bisher die Private Cloud favorisieren, sind IT-Entscheider offener denn je für Neues.

Immer mehr wandert in die Cloud. IT-Entscheider sehen sich mit externen Herausforderungen konfrontiert – ganz oben Sicherheitsbedenken und gesetzliche Regelungen.
Immer mehr wandert in die Cloud. IT-Entscheider sehen sich mit externen Herausforderungen konfrontiert – ganz oben Sicherheitsbedenken und gesetzliche Regelungen.
Foto: cherezoff, Fotolia.de

Was ist die hybride Cloud?

Cloud Computing in verschiedenen Varianten durchdringt die Unternehmen. Besonders die Gespräche rund um hybride Clouds werden lauter. Ihnen gehört angeblich die Zukunft. Doch was zeichnet diesen Cloud-Typus überhaupt aus? Dazu befragte IDC 200 IT-Entscheider nach Ihrem Verständnis. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Firmen bereits eine Idee davon haben, was die hybride Variante ist.

29 Prozent der IT-Entscheider definieren die Hybrid Cloud im Sinne von IDC und zwar als "verknüpfte Umgebung (aus herkömmlicher eigener IT, Private-, Hosted- oder Public-Cloud) in der Workloads automatisch verschoben werden oder Daten ausgetauscht werden." Hier setzen sich öffentlich in Anspruch genommene Dienstleistungen wie Dropbox mit dedizierten eigens speziell abgesicherten Cloud-Lösungen zusammen. Teile des Rechenzentrums verlegen sich in die Cloud und Software Defined Datacenter entstehen.

Die Vorteile der Cloud richtig nutzen

Viele deutsche Firmen nehmen bereits Cloud Services in Anspruch (27 Prozent) oder beabsichtigen einen solchen Dienst einzuführen (18 Prozent), wie die Studie zeigt. Dennoch schließen ganze 13 Prozent die Cloudnutzung für ihr Unternehmen kategorisch aus und verschließen sich somit dem Trend.

Nicht so das Vorzeigebeispiel Malteser. Der Hilfsdienst zeigt, wie hybride Lösungen Unternehmensprozesse optimieren können. Malteser setzt sich aus 24.000 hauptamtlichen und 44.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern zusammen, die jährlich 1.000.000 Patienten betreuen und oft in Sekundenschnelle reagieren müssen. Die komplexe Infrastruktur, die aus verschiedenen Sektoren wie Hausnotruf, Rettungsdienst und Altenheime besteht, muss die IT unter einen Hut bringen. Entsprechend flexibel muss sie sein.

Die hybride Variante hat für den Hilfsdienst verschiedene Vorteile, unter anderem diesen: Vertrauliche Patientendaten bleiben in der Private Cloud, unwichtigere, nicht Personen-bezogene Informationen, die für die Einteilung von Personal notwendig sind und die Helfer schnell und überall erreichen müssen, lagern in der Public Cloud.