Arbeiten in der eigenen Wolke

Workshop - Private Cloud mit Eucalyptus

Eucalyptus ist eine Open-Source-Nachimplementierung des Infrastrukturdienstes von Amazon EC2 für Cloud Computing. Wie man eine eigene Cloud mit Eucalyptus unter dem aktuellen Ubuntu-Betriebssystem aufbaut, zeigt dieser Workshop.

Cloud Computing stellt IT-Infrastrukturen wie Datenspeicher, Netzwerk- und Rechenkapazitäten dynamisch über ein Netzwerk zur Verfügung. Weil der Nutzer diese Infrastruktur nicht direkt sieht und sie für ihn undurchsichtig erscheint, redet der Experte von einer "Wolke". Darin findet man aber nicht nur die Infrastruktur - gemeinhin als Infrastructure-as-a-Service (IaaS) bezeichnet -, sondern auch Software, die von einem oder mehreren Anbietern als Dienst gemietet wird (Software-as-a-Service, SaaS). Und auch Entwickler treibt es in die Wolken: Sie nutzen diese als Platform-as-a-Service (PaaS) und schreiben Anwendungen, die dann von einem PaaS-Provider beliebigen Nutzern via Internet zur Verfügung gestellt werden.

Sinn und Zweck von Cloud Computing ist es unter anderem, zu Spitzenlastzeiten ein Vielfaches der Nutzeranzahl bedienen zu können. Das kann zum Beispiel im Weihnachtsgeschäft erforderlich sein, aber ebenso, wenn etwa nach einer Fernsehmeldung die eigene Homepage plötzlich massiv frequentiert wird. Der Internethändler Amazon etwa gibt an, dass die Spitzenlast im Jahr 2006 zehnmal höher war als die Grundlast im Tagesgeschäft. Das war der Anlass für das Unternehmen, aus der Architektur und den Diensten ein eigenes Produkt zu machen, das inzwischen auch nach außen angeboten wird: Das Produkt ist als Speicherdienst S3 und als Elastic Compute Cloud, kurz: EC2, bekannt.

Der Zugriff auf die Wolke erfolgt über das Netzwerk, meist das Internet. Neben öffentlichen wie EC2 kann es aber auch private Wolken geben, die über ein firmeninternes Intranet bereitgestellt werden. Sogar persönliche Wolken auf Laptops findet man inzwischen in der IT-Landschaft. Möglich machen das vor allem Open-Source-Systeme wie Eucalyptus, Open Nebula und Openstack.

Eucalyptus steht für Elastic Utility Computing Architecture for Linking Your Programs To Useful Systems. Die Open-Source-Infrastruktur ist kompatibel zu Amazons Speicherdienst S3 und zu EC2. Aktuell ist die Version 2.0.3 von Eucalyptus Open Source; in Ubuntu 11.04 ist noch die Version 2.0.2 enthalten. Neue Eucalyptus-Versionen erscheinen jeweils im März und im August. Es gibt auch eine kommerzielle Version: Die Eucalyptus Enterprise Edition (EE) basiert auf Eucalyptus Open Source. Sie wird seit der Version 1.5.2 von Eucalyptus Systems vertrieben, die das ursprünglich an der kalifornischen Universität in Santa Barbara entwickelte Forschungsprojekt übernommen hat.

In unserem Workshop zeigen wir Ihnen, wie Sie unter Ubuntu mithilfe der Open-Source-Cloud-Plattform Eucalyptus eine eigene Cloud aufbauen können.