Das beste Windows

Windows 10, Windows 8 & Windows 7 im großen Vergleich

Windows 10 ist zunächst für viele Nutzer gratis, doch rechtfertigt allein das einen Umstieg? Wir klären, was das neue System im Vergleich zu seinen Vorgängern bringt und ob sich ein schneller Umstieg lohnt.

Windows 8 war sicherlich eine der ambitioniertesten Windows-Versionen aller Zeiten, blieb jedoch letztlich deutlich hinter den Erwartungen zurück. Microsofts Versuch, die Vormachtstellung bei den Betriebssystemen mit einer neuen Oberfläche auf die Mobilgeräte auszudehnen, scheiterte nicht nur an der Übermacht von Android und Apple, sondern vor allem an dem unausgegorenen Bedienkonzept mit seinem verwirrenden Nebeneinander von klassischem Desktop und Kacheloberfläche. Auch der Windows-App-Store konnte die meisten Anwender nicht begeistern. Aufgrund der deutlich vernehmbaren Kritik verlor der Windows-Chefentwickler Steven Sinofsky seinen Job, anschließend versuchte Microsoft mit der Version 8.1, einige der gröbsten Fehler wieder gutzumachen. Trotzdem konnte der Konzern seine Anwender noch nicht endgültig versöhnen.

Doch die Firma gibt nicht auf. Mit Windows 10 setzt sie den eingeschlagenen Weg fort und versucht weiterhin, eine einzige, sinnvoll nutzbare Oberfläche für PCs und Mobilgeräte zu schaffen, was in vielen Punkten auch erstaunlich gut gelungen ist. Doch für die Benutzer zählen nicht nur die Oberfläche, sondern auch Punkte wie Funktionalität, Performance und Sicherheit, wenn es um die Frage geht, ob sie bei ihrem alten Windows bleiben oder auf das neue upgraden sollen. Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Vergleich von Windows 10 mit den Vorgängern 8.x und 7, der Ihnen die Entscheidung erleichtern soll.

Bedienung: Microsoft hat auf die Kritik von Windows 8 gehört

Mit Windows 8.1 besserte Microsoft die Version 8 nach und verpasste dem Betriebssystem ein einfaches Startmenü, das sich nach einem Rechtsklick öffnet.
Mit Windows 8.1 besserte Microsoft die Version 8 nach und verpasste dem Betriebssystem ein einfaches Startmenü, das sich nach einem Rechtsklick öffnet.

Die am häufigsten geäußerte Kritik beim Erscheinen von Windows 8 war das fehlende Startmenü. Microsoft hatte kurzerhand die für Mobilgeräte entworfene Kacheloberfläche als eine Art Ersatz eingebaut, was jedoch niemanden so richtig befriedigen wollte. Viele Anwender bleiben daher bis heute bei Windows 7, dem letzten Windows mit der klassischen Desktop-Oberfläche. Mit Windows 8.1 kam zumindest der Startbutton zurück, der nach einem Rechtsklick auf den Windows-Button ein rudimentäres Menü präsentiert.

Das neue Startmenü ist eine passable Kombination aus dem alten Menü von Windows 7 und der Kacheloberfläche aus Windows 8.x.
Das neue Startmenü ist eine passable Kombination aus dem alten Menü von Windows 7 und der Kacheloberfläche aus Windows 8.x.

Hallo, Startmenü: Windows 10 enthält nun ein vollwertiges Startmenü, gibt aber auch das Kachelkonzept nicht auf. Die Entwickler haben zu einem cleveren Trick gegriffen und die Kacheln zusammen mit einigen festen Verknüpfungen in ein Fenster gesetzt, das sich nach Windows-Art einfach vergrößern und verkleinern lässt. Wenn Sie bislang mit Windows 7 gearbeitet haben, werden Sie sich kaum umgewöhnen müssen. Windows-8-User werden erleichtert aufatmen. Für sie hält Windows 10 noch eine weitere Überraschung bereit: Die Apps, die zuvor nur im Vollbildmodus liefen, lassen sich unter Windows 10 auch im Fenster ausführen, was den nach wie vor vorhandenen Bruch zwischen Kachel- und Desktop-Oberfläche ein wenig abmildert. Auf Mobilgeräten mit Touch-Bedienung, also etwa Tablets, öffnet sich übrigens automatisch die gekachelte Oberfläche. Dort ist diese Menüführung auch deutlich sinnvoller als auf einem Desktop-PC.

In Windows 8 hielt die Charms-Bar Einzug. Aus Windows 10 hat Microsoft sie bereits wieder herausgenommen.
In Windows 8 hielt die Charms-Bar Einzug. Aus Windows 10 hat Microsoft sie bereits wieder herausgenommen.

Lebewohl, Charms-Bar: Mit Windows 8 hat Microsoft die Charms-Bar eingeführt, eine automatisch ausfahrende Leiste, die Zugriff auf einige Systemfunktionen bietet. Sie wurde in Windows 10 wieder abgeschafft – mit einer kleinen Ausnahme beim Windows-Explorer. Stattdessen können Sie über ein Icon in der Taskleiste das neue Action Center aufrufen, das den Info-Bereich (Systray) ersetzt und die zuvor verstreuten Nachrichtenfenster von System-Tools und Anwendungen an einer zentralen Stelle bündelt. Dazu zählen Meldungen zu installierten Updates genauso wie Benachrichtigungen über eingegangene Mails, Erinnerungen an Termine oder die Frage nach der gewünschten Aktion bei neu eingelegten DVDs. Die „Einstellungen“ aus der Charms-Bar jedoch gibt es auch in Windows 10, sogar in erweiterter Form. Microsoft hat sie zu einer Art Systemsteuerung ausgebaut und im Startmenü platziert. Die bekannte Systemsteuerung hingegen verschwindet in den Tiefen der Menüs.

Suche: Mit Windows 10 bekommt auch die Suche einen neuen Platz. Bei Windows 7 war das Suchfeld noch im Startmenü zu finden. Bei Windows 8 rufen Sie einfach die Kacheloberfläche auf und tippen drauflos. Dazu steuert in dieser Version auch die Suchmaschine Bing Ergebnisse bei. Im 10er-Windows liegt das Suchfeld in der Voreinstellung in der Taskleiste und lässt sich wahlweise auch als Icon anzeigen. Neu hinzugekommen ist der Suchassistent Cortana, der wie Apples Siri auf Sprachkommandos reagiert, sich jedoch auch per Tastatur befragen lässt. Die Antworten präsentiert er jedoch nur als Links im Browser.

Dateimanagement: Schließlich hat in Windows 10 auch der zentrale Dateimanager, der Windows-Explorer, einige Überarbeitungen erfahren. Seit dem Wechsel von Windows 7 zu 8.x kann das Programm bereits die von den Anwendern nie recht angenommenen Bibliotheken ausblenden, bietet unten rechts zwei praktische Buttons zum Umschalten zwischen Detail- und Miniaturansicht und blendet den Inhalt von ISO- und VHD-Files nach einem Doppelklick in Form von virtuellen Laufwerken ein. Die 10er-Version unterscheidet sich nur wenig von ihrem Vorfahren. Nach dem Öffnen zeigt sie zunächst die am häufigsten besuchten Ordner und zuletzt aufgerufenen Dateien an. Neu ist der Button „Freigabe“: Wenn Sie eine Datei markieren und diesen Button anklicken, fährt plötzlich die eigentlich abgeschaffte Charms-Bar heraus und bietet passende Anwendungen für die Weitergabe an andere an.

Die „Einstellungen“ aus der Charms-Bar von Windows 8 finden sich in der 10er-Version im Startmenü wieder.
Die „Einstellungen“ aus der Charms-Bar von Windows 8 finden sich in der 10er-Version im Startmenü wieder.

Fazit zur Bedienung: Für Benutzer von Windows 8.x bringt die Oberfläche der 10er-Version deutliche Verbesserungen, für sie lohnt sich ein Upgrade. Wer hingegen Windows 7 auf einem Desktop-PC nutzt, kann bei seinem Betriebssystem bleiben. Auf Geräten mit Touch-Bildschirm war bereits Windows 8 die bessere Wahl, das gilt umso mehr für Windows 10.