Meinung: Das sagen unsere Redakteure zu Windows 10

Windows 10: Jetzt upgraden oder warten?

Microsoft hat mit der Verteilung des neuen Betriebssystems Windows 10 offiziell begonnen. Viele User stehen damit vor der Frage, jetzt upgraden oder warten? Eine Frage, vor der auch unsere Redakteure stehen. Ihre Antworten fallen differenziert aus.

Das Upgrade von Windows 7 und Windows 8.1 auf Windows 10 ist kostenlos und funktioniert direkt über die Update-Funktion. Rein technisch ist der Wechsel des Betriebssystems daher kein allzu großer Aufwand.

Aber wie halten es denn Mitglieder der Redaktionen der IDG Business Media GmbH mit ihrer Bereitschaft zum Upgrade auf die nächste Windows-Version?

Windows 10 kann kommen - ich bin bereit.

Bernhard Haluschak, Redakteur Team Technologie: "Ich freu mich auf die neuen Funktionen wie Cortana oder den Edge-Browser."
Bernhard Haluschak, Redakteur Team Technologie: "Ich freu mich auf die neuen Funktionen wie Cortana oder den Edge-Browser."
Foto: IDG Business Media GmbH

Seit vier Wochen besitze ich ein neues Ultrabook mit vorinstalliertem Windows 8.1 und natürlich habe ich darauf geachtet, dass nach Durchführung aller Updates das Windows-10-Update-Icon rechts unten auf dem Bildschirm erscheint. Auch auf meinen beiden Windows-7-Rechnern forschte ich nach der Windows-10-Update-Flagge. Auf einem System ist sie vorhanden - auf dem anderen nicht. Das bedeutet im Zweifelsfalle etwas Handarbeit, um den nicht für Windows 10 freigegebenen Rechner manuell auf das Update zu hieven.

Windows 8 beziehungsweise 8.1 war mangels Touch-Equipment nie ein Thema, so habe ich das Betriebssystem nur in einer virtuellen Umgebung genutzt. Wie natürlich auch die Preview-Versionen von Windows 10, um bereits im Vorfeld zu erfahren, was Microsoft alles in das neue Betriebssystem gepackt, verändert oder weggelassen hat.

Aber bekanntlich offenbart sich die Leistungsfähigkeit eines Betriebssystems im alltäglichen Einsatz, also abwarten. Ich gehe auch nicht davon aus, dass alles bei Windows 10 reibungslos funktioniert. Das liegt einfach in der Sache der Natur und gilt für alle neuen Betriebssysteme; nicht nur bei Microsoft. Bei diesen kurzen Produktzyklen sind Kinderkrankheiten vorprogrammiert - unabhängig ob es sich um Software oder Hardware handelt.

Mal ehrlich, echte Meilensteine oder gar eine Revolution waren die Microsoft Betriebssysteme nie. Sie haben sich jeweils dem entsprechenden Zeitgeist oder der Technik angepasst und entsprechend weiterentwickelt. Und manche Versionen sorgten auch mehr oder weniger für entsprechenden Unmut wie etwa Windows Vista. Dann blieb auch der erwartete Erfolg aus. So muss sich auch der Riese Microsoft den Anwenderbedürfnissen beugen - und das ist gut so.

Ich freue mich besonders auf die neuen Funktionen die Windows 10 mit sich bringt. Da wäre der neue Browser Edge, der mit neuster Web-Technik arbeitet und Cortana, der digitale Windows-Assistent. Dieser erleichtert den Umgang mit Windows extrem, denn per Spracheingabe kann der Anwender ähnlich wie bei Apple Siri oder Google Now zum Beispiel Kalendereinträge vornehmen, aktuelle Wetterdaten erfragen sowie Programmsteuerungen durchführen.

Das folgende Video beschäftigt sich mit den neuen Editionen und Funktionen von Windows 10.

Windows 10 - Desinteresse gibt es nicht

Christian Vilsbeck, Senior Editor Team Technologie: "Egal ob Windows, Mac OS oder iOS; schon die ersten Betas werden aus Neugierde installiert."
Christian Vilsbeck, Senior Editor Team Technologie: "Egal ob Windows, Mac OS oder iOS; schon die ersten Betas werden aus Neugierde installiert."

Aus beruflicher Sicht installiere ich mir als Redakteur im IT-Umfeld natürlich Windows 10, schon aus Neugierde und um "mitreden" zu können. Und am besten landet Windows 10 gleich auf dem produktiven Büro-PC, weil Vor- und Nachteile zeigen sich ja eh erst im Arbeitsalltag.

Doch werde ich mir Windows 10 auch Zuhause installieren? Da wohnt es natürlich längst in einer virtuellen Maschine, seit es die Preview-Versionen gibt. Das eigentliche Betriebssystem bleibt dabei Mac OS X auf dem heimischen Mac mini. Das Apple-Betriebssystem gefällt mir vom Bedienkonzept, auch wenn es beim Umstieg vor einigen Jahren natürlich ebenfalls Zeit zum Eingewöhnen benötigte. Vor allem die vielen Schreibtischen, durch die ich per Hotkey oder Wischgeste navigiere, haben es mir bei Mac OS angetan. So kann ich als ordnungsliebender Mensch immer auf schön aufgeräumten und nicht überfrachteten Desktops arbeiten.

Genau da macht mich aber auch auf Windows 10 neugierig mit seinen virtuellen Desktops; das Konzept ähnelt sehr den Schreibtischen von Mac OS. Hätte ich also statt eines Macs einen PC daheim, dann würde ich sofort auf Windows 10 migrieren. Aber vielleicht bin ich da nicht ganz repräsentativ. Bei mir landen auch auf den privaten Smartphones, Tablets und Rechnern seit jeher gleich die ersten verfügbaren Beta-Versionen, egal ob diese schon stabil laufen oder nicht. Der Spieltrieb und die Neugierde siegen hier einfach.

Mich überzeugt Windows 10 aber im Gegensatz zu Windows 8 auch ganz objektiv betrachtet eher. Microsoft besinnt sich auf die Anwenderwünsche und macht das Betriebssystem für Maus und Tastatur wieder besser bedienbar. Und die zunehmende Integration von Cloud-Diensten wie OneDrive finde ich bei Windows 10 - wie auch bei Mac OS mit iCloud - eher praktisch als skeptisch. Wirklich private Daten bleiben lokal, der Rest wohnt synchronisiert über die Cloud auf allen Geräten - das ist doch wirklich "smart", um ein Modewort zu gebrauchen.