XP-Modus, Hyper-V, VirtualBox und VMware Workstation

Client-Virtualisierung - Microsoft, Oracle und VMware im Vergleich

Das Profi-Werkzeug: VMware Workstation 9

Wer Profi-Administratoren nach ihrem Programm für die Virtualisierung auf dem Desktop fragt, wird in vielen Fällen eine Antwort bekommen: VMware Workstation. Dieses Programm ist bei unserem Vergleich auch die einzige Software, die in ihrer kompletten Ausprägung nur als kommerzielle Version und damit kostenpflichtig zur Verfügung steht.

Anbieter VMware stellt zwar mit dem VMware-Player eine für den persönlichen nicht kommerziellen Einsatz eine kostenlose Virtualisierungssoftware für den Einsatz auf dem Desktop zur Verfügung, doch diese eignet sich nur zum rudimentären Einsatz (in einigen Aspekten dem XP-Modus ähnlich). Was uns besonders an dieser Lösung stört, ist, dass sie beispielsweise die Installation auf einem Windows-8-System strikt verweigert, wenn dort das Hyper-V-Feature installiert wurde.

Was dem Profi an der VMware Workstation besonders gut gefällt

Wir haben für diesen Bericht die aktuelle Version der Workstation sowohl unter Windows 7 SP1 als auch unter Windows 8 Enterprise installiert. Zudem haben wir informell und nicht repräsentativ einige befreundete Administratoren befragt, warum sie gerade diese Software einsetzen. Ihre Aussagen bestätigten unsere Erfahrungen: Gerade wenn im professionellen Umfeld bereits ESX-Server zum Einsatz kommen, ist diese Software (ähnlich wie Hyper-V unter Windows 8 für Hyper-V auf dem Server) die ideale Ergänzung.

Es ist dabei möglich, aus Workstation heraus direkt mit ESX-Server in Kontakt zu treten und diesen dann von der Workstation aus zu steuern. Selbst das Verschieben einer Maschine aus der Workstation auf den ESX-Host kann ein Administrator einfach per "Drag and Drop" ausführen: Er muss dazu lediglich den Datastore als Ziel auswählen. Dieser Vorgang wird als "Uploading" bezeichnet und läuft bedeutend schneller ab als ein Zwischenschritt über den Converter. Dazu müssen lediglich die folgenden Schritte ausgeführt werden:

• Sie wählen in der VMware Workstation:

File/Connect to Server

• Sie geben dann den Servernamen des ESX- oder vSphere-Management Servers ein.

• Die Workstation merkt sich die Zugangsdaten.

Ein weiterer großer Vorteil der VMware Workstation besteht darin, dass diese Lösung eine 3-D-Beschleunigung auch für die Gastsysteme unterstützt, die sogar den Betrieb entsprechend aufwendiger Spiele erlaubt.

Zudem sind bei den Administratoren die vielfältigen Möglichkeiten rund um die Arbeit mit den MAC-Adressen und den virtuellen Netzwerkkarten sehr beliebt: So kann der ein- und ausgehende Netzwerkverkehr der Maschine genau festgelegt werden, und selbst die Simulation eines "Packet Loss" in Prozent ist direkt möglich - für die Latenz funktioniert das leider noch nicht.

Kritik an der VMware-Workstation

Bei einem derart hoch entwickelten Werkzeug sind auch die Kritikpunkte auf einem entsprechenden Niveau angesiedelt. Im Prinzip bietet die Lösung alle Möglichkeiten, die ein Profi benötigt.

Trotzdem finden wir es absolut nicht nachvollziehbar, wieso es einer großen Firma wie VMware nicht möglich scheint, auch die neue, völlig überarbeitete Oberfläche der VMware Workstation 9 nicht lokalisiert in deutscher Sprache anzubieten: Software und Dokumentation stehen nur in englischer und japanischer Sprache zur Verfügung, wie uns VMware auf Nachfrage bestätigte.