FreeMind - Ideen mit Mindmaps strukturieren

Funktionalität: FreeMind erzeugt als Ausgangselement für jede Mindmap automatisch einen Hauptknoten, der das zentrale Thema der Ideensammlung enthält. Damit verbundene Stichpunkte lassen sich als Unterknoten anlegen und wiederum untergliedern. Auf diese Weise entsteht nach und nach eine immer komplexere Verästelung. Damit die Darstellung nicht zu unübersichtlich gerät, kann der Anwender die Elemente per Drag & Drop frei positionieren, ein- und ausblenden sowie den Maßstab ändern. Knoten können nicht nur reinen Text enthalten, sondern auch Links (etwa zu Internetseiten, lokalen oder Netzwerkdateien) und Bilder. Allerdings ist die Funktion zum Einbinden von Grafiken nach Aussage des Herstellers noch nicht ausgereift.

Um Komponenten hervorzuheben, lassen sich zum Beispiel Schriftschnitt, -größe und -farbe anpassen und verschiedene Icons einfügen. FreeMind ermöglicht es allerdings nicht, eigene Symbole hinzuzufügen, der Benutzer muss sich mit dem Angebot der Anwendung begnügen. Möchte man Bereiche nachdrücklich betonen, bietet sich als weiteres Mittel an, sie in Wolken, Umrahmungen mit markanter Kontur, zu gruppieren. Darüber hinaus kann der Anwender unterhalb der dargestellten Mindmap zu jedem Knoten Kommentare eingeben, die sich in einer Layout- und HTML-Code-Ansicht anzeigen und in beiden Modi bearbeiten lassen.

FreeMind speichert Mindmaps standardmäßig im eigenen Format mit der Endung MM. Mithilfe der Exportfunktion kann man die Ergebnisse seiner Arbeit unter anderem als (X)HTML-Datei, Grafik (im JPEG-, PNG- oder SVG-Format) oder als PDF- und OpenOffice-Writer-Dokument ablegen. Importieren lassen sich zum Beispiel Internet-Explorer-Favoriten, Ordnerstrukturen und mit MindManager X5 erstellte Mindmaps.

Installation: FreeMind für Windows gibt es in zwei Varianten: einer voll ausgestatteten "All-inclusive-Version" und einer Fassung ohne SVG- und PDF-Export. Die zugehörige Setup-Datei ist 14 MByte beziehungsweise 6 MByte groß. In beiden Fällen führt ein Assistent den Anwender durch alle Installationsschritte. Das Programm benötigt als Voraussetzung die Java-Laufzeitumgebung ab Version 1.4.

Bedienung: Den zentralen Raum in FreeMind nimmt der Bereich zum Erstellen und Bearbeiten von Mindmaps ein. Er enthält zu Beginn lediglich den Hauptknoten mit dem Namen Neue Mindmap. Klickt man auf dieses Element, lässt sich die Bezeichnung ändern. Eingerahmt wird der Arbeitsbereich oben durch die Menü- und Werkzeugleiste, über die der Anwender zum Beispiel den Speichern-Dialog, die Zwischenablage sowie die Funktionen zum Auf- und Zuklappen von Knoten erreicht. Links in einer vertikalen Leiste sind eine Reihe von Icons untergebracht, die dazu dienen, einzelne Komponenten hervorzuheben. Im unteren Bereich der Programmoberfläche befindet sich das Notizfenster, das Kommentare des Anwenders aufnimmt. Mehr Platz verschafft man sich, indem man das Werkzeug- und Iconmenü sowie das Notizfenster ausblendet.

Um eine Mindmap mit ihren Komponenten anzulegen und zu ändern, stehen Menübefehle und Tastenkombinationen zur Verfügung. Die Baumansicht zum Beispiel lässt sich mit den Tasten Alt + Pfeil nach oben vergrößern und mit Alt + Pfeil nach unten verkleinern. Die Hauptfunktionen erreicht man allerdings am bequemsten mit der Maus. So lassen sich einem Knoten über das Kontextmenü neue Unterknoten hinzufügen oder dessen Formatierung anpassen. Per Drag & Drop kann der Anwender die Position und Abstände von Knoten korrigieren und diese kopieren oder verschieben.

Fazit: FreeMind bietet sich als kostenlose Alternative zu kommerziellen Mindmapping-Anwendungen wie MindManager an. Das Tool enthält alle Funktionen, um die einzelnen Elemente von Mindmaps zu erzeugen und ansprechend zu gestalten. Den zahlreichen Exportfunktionen steht als Manko allerdings gegenüber, dass FreeMind Microsoft Office nicht unterstützt. Hier bleibt nur der Umweg über Copy & Paste. (cvi)