Browser-Synchronisierung

Chrome und Firefox synchronisieren oder Lesezeichen auf eigenem Server speichern

Professionelle Nutzer, für die das Web nicht nur aus Facebook und Youtube besteht, schätzen die Browser-Synchronisierung: Der Browser zeigt auf allen Geräten die vertrauten Links und ist auch nach Neuinstallationen ruckzuck individualisiert.

Die Browser Firefox und Chrome/Chromium bieten eine Synchronisierung von Lesezeichen, Einstellungen, Erweiterungen und Aussehen über die Server von Mozilla oder Google. Beide Browser sind plattformübergreifend und somit auf Linux, Windows, Android und iOS einsatzbereit. Wer dabei allerdings Herr seiner Daten bleiben will, sollte die jeweiligen Datenschutzoptionen der Browser kennen und nutzen. Für rigorose Nutzer, die Daten auf Fremd-Servern kategorisch ablehnen, beschreiben wir hier außerdem eine autarke Möglichkeit zur Synchronisierung von Lesezeichen.

Die Google-Synchronisierung

Wenn Sie in Chrome/Chromium via Anmeldung am Google-Konto die Browser-Synchronisierung aktivieren und dabei unter „Einstellungen -> Erweiterte Synchronisierungseinstellungen“ alles synchronisieren, weiß Google jede Menge über Sie: Bei unserem Selbstversuch zählte das Google-Dashboard 725 Lesezeichen, 244 Autofill-Daten, 127 Passwörter, 62 Omnibox-Suchen, 75 geöffnete Tabs. Standardmäßig landen nur die Passwörter verschlüsselt auf dem Google-Server, alles andere kann Google ungehindert auswerten.

Selbst die Passwörter sind nicht sicher, weil diese mit dem Google-Kennwort verschlüsselt werden, das Google wiederum kennt.

Chrome/Chromium so einstellen, dass Google nichts mehr zu lesen hat.
Chrome/Chromium so einstellen, dass Google nichts mehr zu lesen hat.

Diese Tatsachen wären triftige Gründe, um von Chrome oder zumindest der Synchronisierung Abstand zu nehmen. Aber die „Erweiterten Synchronisierungseinstellungen“ bieten die zusätzliche Option „Alle synchronisierten Daten […] verschlüsseln“, bei der Sie ein individuelles Kennwort zur Sync-Verschlüsselung vergeben können. Der Komfortverlust ist nicht gravierend, da Sie Ihr Kennwort auf jedem weiteren Gerät nur ein einziges Mal eingeben müssen. Diese Option darf nach Recherche der Google-Datenschutzbestimmungen außerdem als sicher gelten, weil das Kennwort nur auf den lokalen Rechnern abgelegt wird, nie bei Google. Wenn Sie sich die Zeit nehmen, unter der genannten Option auf „Weitere Informationen“ zu klicken, werden Sie förmlich riechen, dass den Datensammlern von Google diese Funktion nicht schmeckt: Die marginalen Nachteile werden stark übertrieben, um den Benutzer von dieser Verschlüsselungsoption abzuschrecken. Eine bessere indirekte Empfehlung kann es nicht geben!

Die Synchronisierung unter Firefox

Firefox: Der Benutzer muss nur über den Umfang der Synchronisierung entscheiden.
Firefox: Der Benutzer muss nur über den Umfang der Synchronisierung entscheiden.

Eine frühere Option, Firefox über einen eigenen Server zu synchronisieren, hat der Browser mittlerweile über Bord geworfen. Technisch besteht diese Möglichkeit zwar immer noch ( siehe englischsprachige Anleitung), ist aber für Privatanwender sicher zu aufwendig. Um die Synchronisierung wie von Firefox vorgesehen zu nutzen, ist also wie bei Chrome ein Konto für den Mozilla-Server notwendig: Die Angabe einer gültigen Mailadresse und eines Passworts genügt, und über das Menü und der Option „Bei Sync anmelden“ ist dies schnell erledigt. Danach erscheint im Menü die angegebene Mailadresse, über die sich der Umfang der Synchronisierung bestimmen lässt. Anders als bei Chrome ist an dieser Stelle keine Verschlüsselungsoption zu finden, denn Firefox verschlüsselt standardmäßig alle Daten, wobei der Schlüssel laut Mozilla auf den Geräten des Benutzers verbleibt. Generell darf die gemeinnützige Mozilla-Foundation zu den „Guten“ gerechnet werden, die ein Auswerten von Nutzerdaten mindestens nicht selbst betreibt, sondern allenfalls zulassen muss.