OS X für Kenner

Mac-Programme ohne Spuren löschen

Apps aus dem Mac App Store lassen sich restlos löschen, doch wie steht es mit den anderen Programmen? Wir haben Tipps dafür.

Seit OS X 10.7 Lion und heute unter OS X 10.11 El Capitan ist die Installation von Apps in gewisser Weise inkonsistent: Ein umfangreiches, aber längst nicht komplettes Angebot ist über den Mac App Store verfügbar, Programme lassen sich aber auch über CD/DVD und per Download installieren. Insbesondere die Programme großer Hersteller wie Microsoft mit Office 365 und Adobe mit der Creative Cloud finden ihren Weg auf den Mac nur am Mac App Store vorbei. Aber auch leider jede Menge Software, die man nicht braucht: Der nervige Mac Keeper beispielsweise oder jede Menge Adware. Was Apple also mit dem Mac App Store und dem Systembestandteil Gatekeeper (seit OS X 10.8 Mountain Lion) vorhatte, funktioniert so nicht. Programme sollten sich in der Theorie zufolge nur dann ausführen lassen, wenn sie aus sicheren und zertifizierten Quellen stammen - und bei Nichtgefallen wird man sie mit einem Klick wieder los. Über jedwede Quelle sind kleinere Apps und größere Prgramme leicht installiert, das Deinstallieren hingegen ist nicht immer trivial. Mit unseren Tipps belassen Sie keine unerwünschte Software auf Ihrem Mac.

Deinstallation mit Haken

Was bei der Installation wenig stört, wird beim Entfernen von Apps lästig: Einige Apps können Sie über Launchpad löschen, wenn Sie die Wahltaste ("alt") gedrückt halten. Ein „x“ zum Löschen einer App erscheint aber nur bei denen, die über den Mac App Store geladen wurden. Alternativ installierte Anwendungen sind in dieser Lösch-Routine über Launchpad nicht eingeschlossen.

Viele Anbieter liefern ihrer Anwendung einen Uninstaller mit, aber diese löschen meist nicht alle Bestandteile, es bleiben Reste im System verstreut. Dies stört zwar nicht im Alltag, aber wer sein System liebt, der will wissen, wo Anwendungen Daten speichern, und stets ein sauberes System vorfinden, an dem man „herumexperimentieren“ kann.

Auftretende Fehler lassen sich in einem sauberen System besser zuordnen und sind nicht mehr auf verwaiste Dateien oder alte Querverweise zurückzuführen.

Die Restbestände einer App suchen und finden

Doch wie geht man vor? Das „einfachste“ Verfahren ist, alle Dateien zu durchsuchen. Findet man noch Restbestände, die den Namen der gelöschten App enthalten: weg damit.

Wenn Sie jetzt an Spotlight denken: guter Gedanke. Aber bei unsichtbaren Dateien oder Systemdateien muss Apples Suchhilfe erst einmal passen. Anwendungen wie Parallels Desktop oder andere Tools, die tiefer in das System eingreifen, bleiben zunächst unerkannt – es sei denn, man erweitert im Finder den Suchfilter mit dem "+"-Symbol:

Klickt man im Spotlight-Suchfenster auf "Art > Andere ...", öffnet sich ein Auswahlfenster. Hier kann man unter dem Menüpunkt "Datei ist unsichtbar" und "Systemdaten" rechts das Häckchen setzten, um sowohl versteckte Dateien, als auch Systemdateien durch die Spotlight-Suche anzeigen zu lassen.

Mit einem simplen Terminal-Befehl können Sie ebenfalls alle Dateien finden und in einer Textdatei ausgeben. Somit hat man die Wahl: Vorsichtige Naturen gehen über den Finder in das entsprechende Verzeichnis und löschen fragliche Dateien per Hand, noch vorsichtigere Nutzer verschieben sie ersteinmal in einen Ordner auf der Festplatte. Wer gleich im Terminal bleibt, um mit einem einfachen „Kopieren und Einfügen“ alles auf einmal zu löschen, kennt sich entweder sehr gut aus oder liebt das Risiko.

Denn nicht alle Dateien gehören zu einer Anwendung, nur weil der Name darin vorkommt. Im Zweifelsfall geben Sie den gefundenen Dateinamen in Google ein und suchen nach einer Erklärung.