Datenrettung

Notfallhilfe: defekte Dokumente reparieren

Ein havariertes System ist lästig, lässt sich jedoch mit ein wenig Geduld wieder aufbauen. Katastrophal ist dagegen der Verlust von Dokumenten, für die keine Sicherungskopie vorliegt.

Es gibt kaum ein Büro, in dem sich dieses Drama nicht schon einmal abgespielt hat: Das gerade zum Bearbeiten geöffnete Dokument landet wegen eines System- oder Programmabsturzes in korrumpierter Form auf der Festplatte. Oder eine instabile WLAN-Verbindung versagt gerade in dem Moment, wenn Office das Dokument auf der Netzwerkfreigabe speichert. Das Resultat sind defekte Dokumente, die sich schlimmstenfalls nicht mehr wie gewohnt öffnen lassen. Gut dran ist dann, wer eine Sicherheitskopie der Datei hat. Aber auch wenn es diese nicht gibt, ist noch nicht alles verloren. Die folgenden Tipps zeigen, was Sie zur Wiederbelebung von Office-Dokumenten (Microsoft Office und Libre Office) tun können, um zumindest einen Teil der Daten aus defekten Dokumenten zu retten.

Vorbereitung: immer eine Sicherungskopie anlegen

Es gibt neben ganz offensichtlichen Beschädigungen an der internen Struktur eines Dokuments, über die sich das jeweilige Office-Programm beim Öffnen beschwert, noch einen anderen Typ von Defekt: Subtilere Probleme, die beim Speichern von Formaten entstehen, die dem verwendeten Office-Programm fremd sind, erkennt man oft nicht gleich. Die Datei lässt sich ohne Fehlermeldung öffnen, aber es fehlen ganze Teile am Ende des Dokuments oder auch eingebettete Bilder. In jedem Fall dürfen Sie die beschädigte Originaldatei nach dem Öffnen nicht mit einer neuen Version überschreiben. Legen Sie immer eine Sicherungskopie der defekten Datei an und starten Sie die Reparaturversuche nur mit dieser Kopie. Denn es besteht die Gefahr, dass die Datei bei gescheiterter Wiederbelebung weiteren Schaden nimmt und noch mehr beschädigte Inhalte permanent verliert. Liegt die Datei auf einem nur noch schlecht lesbaren Datenträger, an dem sich Dateimanager wie der Windows-Explorer verschlucken, kann immer noch ein spezialisiertes Tool wie Unstoppable Copier helfen, eine Kopie zur weiteren Bearbeitung anzulegen.

Reparieren: MS Office & Libre Office

Muss leider oft passen: Die automatische Reparaturfunktion von Libre Office 4.3 erkennt zwar defekte Dateien, schlägt aber schon bei kleineren Fehlern in der Datei fehl.
Muss leider oft passen: Die automatische Reparaturfunktion von Libre Office 4.3 erkennt zwar defekte Dateien, schlägt aber schon bei kleineren Fehlern in der Datei fehl.

Sowohl Microsoft Office als auch Libre Office verfügen über eine interne Reparaturfunktion. Sofern der Datei-Header noch intakt ist und die Beschädigungen am Dokument gegen Ende der Datei auftreten, kann die automatische Reparatur erfolgreich sein. Öffnen Sie hierzu das Dokument wie gewohnt im zugehörigen Office-Programm, und sowohl Microsoft Office als auch Libre Office werden nach einer ersten Fehlermeldung eine Wiederherstellung anbieten. Generell ist Libre Office jedoch empfindlicher und quittiert das Öffnen auch bei kleinen Beschädigungen mit einem Ein-/Ausgabefehler. Wacker schlägt sich Microsoft Office, und auch wenn Sie selbst Libre Office und dessen offene Dokumentenformate verwenden, sollten Sie einen Reparaturversuch von Libre-Office-Dokumenten mit Microsoft Office ab der Version 2007 versuchen, wenn Ersteres nicht weiterkommt - etwa bei Kollegen oder Bekannten, wenn Sie das Büropaket von Microsoft nicht auf dem PC haben oder nur über eine ältere Version (2000, XP, 2003) verfügen. Auch wenn ODT-Dateien kein natives Format von Microsoft Word ist, funktioniert die Reparatur defekter Dateien dieses Typs erstaunlich gut.