4-GHz-Prozessor mit Piledriver-Architektur

AMD FX-8350 Vishera: Neue CPU-Generation im Test

Benchmarks

Geschwindigkeit: AMD selbst gibt für den FX mit Piledriver-Kernen aufgrund des Architektur-Feintunings eine rund 15 Prozent höhere Performance gegenüber den Bulldozer-basierenden FX-Prozessoren an. Betrachten wir uns multi-threaded agierende Applikationen wie CINEBENCH oder Sungard, so arbeitet der FX-8350 auch rund 12 bis 16 Prozent schneller als der FX-8150. Hierbei gilt es zu bedenken, dass der "alte" FX-8150 bei Auslastung aller Kerne maximal mit 3,9 GHz Turbo-Frequenz arbeitet. Beim FX-8350 liegt bereits die Grundtaktfrequenz bei 4,0 GHz. Insofern fallen bei Auslastung aller Kerne ein paar Prozentpunkte bereits auf die höhere mögliche Taktfrequenz des FX-8350 zurück - der Rest auf die Architekturverbesserungen. Im Vergleich zum Hauptkonkurrenten Intel Core i5-3470 (Ivy Bridge / Quad-Core / 3,2 GHz Grundtakt) kann sich der FX-8350 hier überwiegend durchsetzen (8 Prozent schneller bei Sungard, 28 Prozent flinker bei CINEBENCH 11.5). Etwas ältere Software wie CINEBENCH 10 lässt den FX-8350 aber wieder hinter dem Core i5-3470 landen (-4 Prozent).

Ist nur ein Kern aktiv, wie beim Single-Thread-Rendering, so arbeiten dank Max Turbo CORE sowohl der FX-8150 als auch der FX-8350 mit bis zu 4,2 GHz Taktfrequenz. Sowohl bei CINEBENCH 10 als auch CINEBENCH 11.5 weist der neue Vishera ziemlich genau eine 10 Prozent höhere Performance auf. Hierbei handelt es sich somit um den Vorteil der neuen Piledriver-Architektur. Nach wie vor sieht es für AMD in der Single-Thread-Performance gegenüber Intel ernüchternd aus. Der Core i5-3470 (3,6 GHz Turbo) zieht dem FX-8350 (4,2 GHz Turbo) um satte 36 (CINEBENCH 11.5) bis 54 Prozent (CINEBENCH 10) davon.

Bei typischen Office-Applikationen (SYSmark + PCmark) arbeitet der neue FX-8350 rund 7 bis 13 Prozent schneller als der Vorgänger FX-8150. Der preisliche Hauptkonkurrent Intel Core i5-3470 zieht dem 8-Core-Vishera aber um eine 17 Prozent höhere Performance davon. Die Workloads der aufgeführten Benchmark-Suites sind dabei nicht Multithread-optimiert, spiegeln aber typische Alltagsarbeiten wieder.

Energieeffizienz: AMD stuft den FX-8350 unverändert zum Vorgänger FX-8150 mit 125 Watt TDP ein. Wenig überraschend liegt der Konsum der AMD-Plattform (Asus Crosshair V Formula, GeForce GTX285, 2 x DIMMs, Seagate Barracuda 7200.12) mit dem FX-8350 im Leerlauf bei 91 Watt auf dem Niveau des FX-8150 (88 Watt). Wie sparsam es geht, zeigt die LGA1155-Plattform (Asus P8Z77-V) mit dem Core i5-3470, die sich im Leerlauf nur 70 Watt genehmigt.

Unter hoher Rechenlast (Multithread-Rendering CINEBENCH 10) erhöht sich der Energiebedarf des FX-8350-Systems auf satte 272 Watt. Steckt der FX-8150 im Mainboard, so zeigt das Messgerät "nur" 238 Watt an. Während der FX-8150 mit Turbo CORE alle Kerne auf maximal 3,9 GHz hieven kann, liegt beim FX-8350 bereits die Grundtaktfrequenz bei 4,0 GHz - mit Turbo etwas unter 4,2 GHz. Im Vergleich zum im 22-nm-Verfahren und mit 77 Watt TDP spezifizierten Core i5-3470 sieht die Energieeffizienz des FX-8350 weiterhin vernichtend aus. Das Intel-System begnügt sich unter Rechenlast mit 119 Watt.