Desktop-CPU mit Turbo CORE und sechs Kernen
Test - AMD Phenom II X6 1090T Black Edition
Benchmarks
Geschwindigkeit: Der Phenom II X6 1090T Black Edition erzielt bei multithreaded-optimierten Anwendungen Leistungssteigerungen von bis zu 41 Prozent – gegenüber dem Phenom II X4 965. Dieses Ergebnis war bei sechs Kernen und 3,2 GHz Taktfrequenz gegenüber einem 3,4-GHz-Quad-Core zu erwarten. Erfreulich ist die höhere Performance bei nicht multithreaded-optimierten Programmen. Die Turbo CORE-Technologie des Phenom II X6 1090T erhöht die Taktfrequenz dann auf 3,6 GHz. Entsprechend bietet die Hexa-Core-CPU hier bis zu fünf Prozent mehr Leistung (wenn der Workload überwiegend in den Cache passt). So steigt auch die Systemleistung bei SYSmark2007 mit dem Phenom II X6 1090T um vier Prozent gegenüber dem 965er. Bei den überwiegend nicht multithreaded agierenden Anwendungen von SYSmark2007 sorgt vor allem wieder Turbo CORE für den Leistungsschub.
An die Performance von Intels Hexa-Core-Prozessor Core i7-980X Extreme Edition kommt der Phenom II X6 1090T nicht heran. Entscheidender ist der Leistungsvergleich mit dem ebenfalls noch deutlich teureren Core i7-870 (2,93 GHz / 3,6 GHz Turbo / Quad-Core + HT). Bei multithreaded-optimierten Anwendungen liegen beide Prozessoren auf einem Niveau. Einen Core i7-920 hat der Phenom II X6 1090T in allen Benchmarks mehr als ebenbürtig. Wie üblich bei AMDs Black Editions, besitzt auch der neue Hexa-Core-Prozessor keinen festen Multiplier. Experimentierfreudige Anwender können so die Taktfrequenz der einzelnen Kerne noch weiter hochtreiben.
- SYSmark2007 Preview - Overall
Der Phenom II X6 1090T liegt sechs Prozent vor dem Phenom II X4 965 (Quad-Core / 3,4 GHz). Die zwei zusätzlichen Kerne des Hexa-Core-Prozessors sind daran aber nur unwesentlich beteiligt, Multithread-optimierte Software kommt in den Workloads zu wenig vor. Die höhere Performance ermöglicht die Turbo CORE Technologie des Phenom II X6 1090T – sind nur maximal drei Kerne ausgelastet, so arbeiten diese mit 3,6 statt 3,2 GHz Taktfrequenz. - SYSmark2007 Preview - Office Productivity
Bei typischen Office-Applikationen liegt das Leistungsvermögen der sechs Kerne des Phenom II X6 1090T überwiegend brach. Durch Turbo CORE arbeitet die CPU trotzdem schneller als der 3,4-GHz-Quad-Core-Prozessor Phenom II X4 965. - SYSmark2007 Preview - E-Learning
Zwei Kerne genügen in diesem Szenario – der Core i5-661 kommt fast an das Leistungsvermögen des Hexa-Core-Modells Core i7-980X heran. - SYSmark2007 Preview - Video Creation
Bei der Videobearbeitung werden alle Kerne der Prozessoren nur partiell genutzt. Das Thread-Switching durch die zusätzlichen Kerne des Core i7-980X verursacht bei vielen Teilen des Workloads zusätzlich Overhead gegenüber dem Quad-Core-Extreme 975, der etwas schneller ist. Durch das zusätzliche Hyper-Threading arbeitet der Core i7-980X mit 12 Threads – zuviel für diesen Workload. Bei AMD setzt sich der Phenom II X6 1090T ( 6 Threads) allerdings vom 965er Quad-Core-Phenom ab – hier ist der Overhead weniger ausgeprägt als bei 12 Threads. - SYSmark2007 Preview - 3D Modeling
Intels teure Extreme Editions liegen wieder in Führung. Allerdings liegen die vielen Kerne (plus Hyper-Threading) der CPUs meist brach. Deshalb positioniert sich auch der Core i5-661 mit Dual-Core-Technologie (plus Hyper-Threading) auf dem Niveau des Phenom II X6 1090T. Die neue AMD-CPU kann sich trotzdem vom Phenom II X4 965 absetzen – auch dank Turbo CORE. - PCMark Vantage - Overall
Intels Core i7-980X Extreme setzt sich deutlich an die Spitze. Zwar arbeiten die Programme parallel, die einzelnen Anwendungen nutzen aber kein massives Multithreading. Durch seine hohe Taktfrequenz, dem großen L3-Cache sowie vor allem der zusätzlichen AES-Befehlserweiterung arbeitet der Hexa-Core-Prozessor trotz unausgelasteter Kerne am schnellsten. - PCMark Vantage - Communications
Massives Multitasking, bei dem die parallelen Programme auch unter Last sind, findet in diesem Szenario nicht statt. Aber durch die Verschlüsselungs- und Entpackungs-Workloads profitieren der Core i7-980X Extreme und der Core i5-661 sehr gut von ihrer neuen AES-Befehlssatz – ohne angepasste Software. Beim ebenfalls mit 32-nm-Westmere-Architektur ausgestatteten Core i3-530 hat Intel das AES-Feature deaktiviert. AMDs Phenom II X6 1090T positioniert sich über dem teureren Core i7-870. - PCMark Vantage - Productivity
Büroübliche Arbeiten erledigt der Phenom II X6 1090T sehr flott. Allerdings ist der Prozessor für typische Office-PCs deutlich überdimensioniert, wie auch Intels Extreme Editions. Die AMD-CPUs bieten die Leistung der Core i7 Extreme Editions allerdings für deutlich weniger Geld. - SunGard ACR 3.0 - Monte Carlo - Calculation Time
Bei der Multithread-optimierten Monte-Carlo-Simulation muss sich der Phenom II X6 1090T nur den teuren Extreme Editions geschlagen geben. Gegenüber dem Phenom II X4 965 arbeitet der Hexa-Core-AMD-Prozessor 37 Prozent schneller. Turbo CORE ist durch die Auslastung aller Kerne nicht aktiv – die Taktfrequenz des Phenom II X6 1090T bleibt bei 3,2 GHz. - CINEBENCH 10 - Rendering One CPU
Beim Rendering wird jetzt nur ein Prozessorkern verwendet. Die Top 4 in der Rangliste arbeiten durch ihren Turbo Mode mit bis zu 3,6 GHz Taktfrequenz. Auch AMDs Topmodell, der Phenom II X6 1090T Black Edition, erhöht durch Turbo CORE die Taktfrequenz von 3,2 auf 3,6 GHz. Entsprechend setzt sich die Hexa-Core-CPU um fast fünf Prozent vom Phenom II X4 965 Black Edition (3,4 GHz) ab. - CINEBENCH 10 - Rendering Multiple CPUs
Jetzt nutzt CINEBENCH alle verfügbaren Prozessorkerne. Der Phenom II X6 1090T arbeitet auf dem Leistungsniveau des Core i7-870, der wesentlich teurer ist. Ein Klasse für sich ist der Core i7-980X, der insgesamt zwölf Thread parallel verarbeitet. - CINEBENCH 11.5 - Rendering One CPU
Wird nur ein Prozessorkern verwendet, so liegen das Dual-, Quad- und Hexa-Core-Modell von Intel auf einem Niveau. Durch den Turbo Mode arbeiten alle mit 3,6 GHz Taktfrequenz. Auch AMDs Phenom II X6 1090T arbeitet durch Turbo CORE mit 3,6 GHz Taktfrequenz. Entsprechend liegt der Hexa-Core-Prozessor (3,2 GHz Grundtaktfrequenz) vor dem 3,4-GHz-Quad-Core-Modell Phenom II X4 965. - CINEBENCH 11.5 - Rendering Multiple CPUs
Werden alle Kerne genutzt, so arbeitet der Phenom II X6 1090T 41 Prozent schneller als das Quad-Core-Modell Phenom II X4 965. Damit schafft AMDs Hexa-Core-Prozessor fast die Renderleistung von Intels Core i7-975 Extreme. - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max - Rendering - Scene Space_Flyby
Beim Rendering setzt der Phenom II X6 1090T seine sechs Kerne gewinnbringend ein. Der Athlon II X4 620 (2 MByte L2-Cache) fällt gegenüber dem Phenom II X4 910e (2 MByte L2-Cache plus 6 MByte L3-Cache) etwas zurück. Die Größe des Render-Workloads ist hier maßgebend, ob die Puffer langsame Speicherzugriffe weitgehend abfangen können. - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max -Rendering - Scene Underwater_Escape
Bei diesem Render-Workload wird vermehrt Speicher benötigt. Entsprechend zieht der Phenom II X4 910e dem Athlon II X4 620 (kein L3-Cache) etwas deutlicher davon. Auch der Core i7-870 (8 MByte L3-Cache) überholt den Phenom II X6 1090T (6 MByte L3-Cache). - Apple iTunes 8.2 - convert wav to mp3
Beim Konvertieren nutzt iTunes nur zwei Threads. Entsprechend setzt der Phenom II X6 1090T hier seine Turbo CORE-Technologie (erhöht von 3,2 auf 3,6 GHz) gewinnbringend gegenüber dem Phenom II X4 965 (3,4 GHz) ein. - iTunes 8.2 - HD-Video to iPod-iPhone
Wie beim Audio-Enkodieren nutzt iTunes nur zwei Threads. - SPECviewperf 10 - Pro/ENGINEER
Multi-Core nutzt hier nichts. Dafür profitieren CPUs, denen hohe Speicherbandbreiten und Taktfrequenzen zur Verfügung stehen. Mehr Cache nutzt deshalb nur wenig. Die Core-i7-900-CPUs sind bei diesem Benchmark durch ihre drei Speicher-Channels im Vorteil. Entsprechend überholt auch der Core i7-920 trotz geringerer Taktfrequenz den Core i7-870, dem nur zwei Speicher-Channels zur Verfügung stehen. - 3DMark Vantage - Overall
Das Gesamtergebnis des Benchmarks setzt sich aus einer Grafik- und CPU-Wertung zusammen. - 3DMark Vantage - GPU
Die extrem aufwendigen Grafikszenarien von 3DMark Vantage bringen die verwendete GeForce GTX285 an ihr Limit. Unterschiedliche Prozessoren erwirken nur geringe Unterschiede in der Grafik-Performance. - 3DMark Vantage - CPU
Bei den AI- und Physics-Berechnungen setzt sich der Core i7-980X Extreme durch seine sechs Rechenkerne deutlich an die Spitze. Ein Teiltest des CPU-Szenarios (CPU-Test 2) lastet die Kerne extrem aus. So erreicht der Core i7-870 bei deaktivierten Hyper-Threading (HT) 49235 Punkte. Entsprechend überholt bei dem Multithread-Test der Core i5-750 (kein HT) auch den Core i7-920 (mit HT). Der Phenom II X6 1090T liegt nur knapp vor dem Phenom II X4 965. Während die Hexa-Core-CPU im ersten Teiltest satte 51 Prozent schneller ist als der 965er, liegen beide Prozessoren im zweiten Teiltest gleichauf. Der Phenom II X6 hat in unserer Testkonfiguration hier ein Problem (Mainboard mit Beta-BIOS für Turbo CORE-Support). - Crysis - 800x600 Low Quality - Mittlere fps - AA off
Bei der niedrig eingestellten Grafikqualität werden die Prozessoren am stärksten belastet. Der Core i7-980X Extreme kann sich auch deutlich vom vierkernigen Core i7-975 Extreme absetzen. AMDs Phenom-Modelle liegen chancenlos zurück. - Crysis - 1024x768 Medium Quality - Mittlere fps - AA off
Unverändert liegen Intels Core i5- und Core i7-Prozessoren in Führung. AMDs Phenom-Topmodelle liegen auf einem Leistungsniveau. Wie sich der L3-Cache hier auswirkt, zeigt sich ebenfalls bei den AMD-CPUs: Der Athlon II X4 620 ohne L3-Cache erreicht bei der 1024er Auflösung 13 Prozent geringere Frameraten als der Phenom II X4 910e mit 6 MByte L3-Cache. - Crysis - 1280x1024 High Quality - Mittlere fps - AA off
Die Unterschiede zwischen den CPUs minimieren sich bei der hohen Auflösung und hohen Detail-Einstellung – mit den Extreme Editions weiterhin in Führung. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf -Energieschema Höchstleistung
Läuft nur der Windows-Desktop ohne CPU-Belastung, so liegen die beiden Socket-AM3-CPUs mit 125 Watt TDP auf einem Niveau. Der 65-Watt-Prozessor Phenom II X4 910e zeigt sich schon deutlich genügsamer. Beim verwendeten Energieschema „Höchstleistung“ nutzen die CPUs ihre Powermanagment-Features wie Cool’n’Quiet (AMD) und SpeedStep (Intel) nicht. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf - Energieschema Ausbalanciert
Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilft bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im Bereich von 10 bis 50 Prozent liegt. AMDs Athlon-II- und Phenom-II-Modelle sparen mit Cool’n’Quiet jedoch deutlich Energie – die 965er Black Edition spart sogar knapp 30 Watt. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Rendering
Unter Last benötigt die Socket-AM3-Plattform Gigabyte 890GPA-UD3H mit dem Hexa-Core-Prozessor Phenom II X6 1090T trotz zweier zusätzlicher Kerne nur geringfügig mehr Energie als mit dem Phenom II X4 965. Beide CPUs sind mit 125 Watt TDP spezifiziert. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Crysis 1280x1024 High
Bei hoher Grafiklast wird die Rechenkraft des Hexa-Core-Prozessors Phenom II X6 1090T - und somit auch dessen TDP - nicht voll ausgenutzt. Entsprechend agiert die 45-nm-CPU sogar etwas sparsamer als der Phenom II X4 965, dessen vier Kerne höher ausgelastet sind.
Energieeffizienz: AMD stuft den Phenom II X6 1090T wie das 3,4-GHz-Quad-Core-Modell Phenom II X4 965 mit 125 Watt TDP ein. Allerdings setzt der Hexa-Core-Prozessor auf ein neues E0-Stepping. So gelingt AMD mit dem Phenom II X6 1090T eine deutlich höhere Energieeffizienz. Denn neben der höheren Performance bleibt die Energieaufnahme unter Last mit sechs Watt mehr praktisch identisch zum Phenom II X4 965. Bei 3D-Anwendungen, bei der die CPU nicht voll ausgelastet ist, benötigt das Socket-AM3-System mit dem Phenom II X6 1090T sogar etwas weniger Energie wie mit dem 965er. Auch im Leerlauf zeigt unsere Testplattform Gigabyte 890GPA-UD3H mit dem Sechskerner und 965er eine ähnliche Energieaufnahme. Intels LGA1156-Plattform mit dem Core i7-870 zeigt sich allerdings in allen Bereichen nochmals deutlich sparsamer.