TN, IPS, MVA, S-IPS

TFT-Displays: Durchblick im Panel-Dschungel

S-PVA-Panels - die Königsklasse

Super- oder S-PVA gilt für viele Grafiker und Hersteller von Highend-Monitoren wie Eizo etwa immer noch als Königsklasse oder Rolls Royce unter den Panel-Technologien, auch wenn Super- oder S-IPS in vielen Bereichen auf der Überholspur ist.

S-PVA (Super-PVA) ist eine Weiterentwicklung der Samsung-eigenen proprietären PVA-Technologie. Bei dieser Technologie sind die Flüssigkristalle im Ruhezustand (schwarzes Bild) vertikal ausgerichtet. Erst wenn Spannung anliegt, werden sie aus der vertikalen Position abgelenkt und lassen das Licht der Hintergrundbeleuchtung durch, womit das Bild entsteht.

Statt wie bei der MVA-Technologie mit zwei oder drei Sub-Pixeln zu arbeiten, werden bei PVA die Flüssigkristalle eines jeden Bildpunktes in vier Teilbereiche (Sub-Pixel) eingeteilt und separat angesteuert. Bei der S-PVA-Technologie besteht die Architektur jeder Zelle nicht aus vier, sondern aus acht Teilbereichen. Das heißt, die LC-Moleküle lassen sich nicht nur in vier, sondern in acht Richtungen und Winkeln steuern.

Eine Verdoppelung der Sub-Pixel unter zwei verschiedenen Winkeln erhöht den Blickwinkel, der mit S-PVA-Technologie bei 178 oder gar 180 Grad horizontal und vertikal liegt. Bei einfachen PVA- oder MVA-Panels liegt die Obergrenze bei 170 Grad.

Durch die Verdoppelung der Sub-Pixel wird auch das bei MVA- und PVA-Panels auftretende "Auswaschen" der Farben verhindert. Denn die Farbtonwerte (Gamma) bleiben mehr erhalten und werden nicht so ins Helle verschoben. Wird ein PVA-Panel im Winkel von 60 Grad betrachtet, liegt der Wert für die Farbtonverschiebung (Gamma Distortion) bei etwa 0,32, bei S-PVA-Panels liegt der Wert für die Farbtonverschiebung hingegen nur bei 0,23, das heißt, die Farbsättigung ist nahezu unübertroffen.

Durch besondere Farbfilter mit niedriger Dispersion und ein sehr hohes Apertur-Verhältnis (Aufnahmevermögen der Stirnfläche bei der Lichteinkoppelung in einen Lichtwellenleiter) ermöglichen S-PVA-Panels Kontrastverhältnisse von bis zu über 1.000:1 und Helligkeitswerte von bis zu 600 cd/qm (Candela pro Quadratmeter) oder gar mehr.

Mit einer Reaktionszeit von 8 ms können S-PVA-Panels durchaus mit den meisten TN-Panels mithalten. Dies hat Samsung unter anderem bei einem 82-Zoll-Panel für LCD-Fernseher mit voller HD-Auflösung (1.920 x RGB x 1.080 Bildpunkte) unter Beweis gestellt.