Jeder zweite Hausbesitzer und Mieter äußert Interesse

Traum vom Smart Home zerbricht oft an komplizierter Technik

Das Interesse am Smart Home ist größer denn je. Dabei gehen allerdings nicht nur die konkreten Bedürfnisse von Hausbesitzern und Mietern auseinander, sondern auch die Schere zwischen Wunsch und konkreter Umsetzung. Experten führen diese Diskrepanz unter anderem darauf zurück, dass die bisherigen Lösungen in der Realität zu kompliziert zu installieren und bedienen sind. Ein neuer Funk-Standard könnte dies womöglich ändern.

Laut einer Studie von Fittkau & Maaß könnte 2015 das Jahr werden, in dem das Smart Home der endgültige Durchbruch gelingt. Demnach hat bereits jeder zweite Online-Nutzer in Deutschland Interesse an entsprechenden Lösungen. Bemerkenswert ist dabei auch, dass sich nicht nur Eigenheimbesitzer gegenüber Smart-Home-Lösungen aufgeschlossen zeigen, sondern auch Mieter. Von den 3.500 Befragten, die Interesse äußerten, waren mit 52 Prozent mehr als die Hälfte Mieter und 48 Prozent Immobilien-Besitzer.

Bei den Motiven herrschen dagegen deutliche Unterschiede. Während rund drei Viertel der interessierten Besitzer vor allem an Sicherheitslösungen denken, steht bei den Mietern Energie- und Geldsparen an erster Stelle (65 bzw. 64 Prozent). Gleichzeitig zeigen vor allem die Wohneigentümer großes Interesse daran, ihre Immobilien aus der Ferne überwachen und kontrollieren zu können. Dazu zählen neben Alarm- und Sicherheitsanlagen auch Lösungen für Rauchmelder oder die Heizung.

Lösungen oftmals noch zu kompliziert

Dass viele Eigenheimbesitzer und Mieter trotz des belegten Interesses am Smart Home ihr Wünsche nicht in die Realität umsetzen, liegt Experten wie der Soziologin Christiane Varga zufolge daran, dass viele Konsumenten die derzeitig verfügbare Technik als zu kompliziert empfinden.

Während heutzutage nahezu jeder in Deutschland mit dem Internet und den entsprechenden Endgeräten vertraut ist, ist das Smart Home für viele weiterhin Neuland, das sie nur mit Vorsicht betreten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele Lösungen weiterhin teuer und somit nicht für jeden erschwinglich sind, aber auch an der teils äußerst komplexen Installation und Bedienung der Systeme.

Eine zu technische Sprache stellt laut Christiane Varga ebenfalls eine Hemmschwelle dar und trage dazu bei, dass Technik als zu komplex wahrgenommen werde. Letztlich bemesse sich der Wert von Technik im Beitrag zur Lebensqualität. Es sei für den Verbraucher spannend zu lesen, was alles möglich ist, er nutze aber nur, was persönlichen Mehrwert schaffe.

Einige Hersteller haben die Zeichen der Zeit offenbar erkannt und setzen auf neue Lösungen, die leicht zu installieren und bedienen sind. So hat beispielsweise die ULE Alliance seit dem Start ihres Zertifizierungsprogramms eine stark erhöhte Nachfrage von Unternehmen festgestellt. Zertifizierte Produkte, die auf dem Ultra Low Energy Standard (ULE) basieren, können herstellerübergreifend leicht miteinander zu einem Netzwerk kombiniert werden. Da sich der auf sicheren DECT-Frequenzen basierende ULE-Standard unter anderem auch für Security-Lösungen wie Überwachungskameras sowie zur Kontrolle von Heiz- und Klimaanlagen eignet, bringt er die Voraussetzungen mit, Eigenheimbesitzer wie Mieter dem Smart Home einen Schritt näher zu bringen. Aus dem Wunsch könnte also doch noch Realität werden. (bw)