Kaufberatung B2B-Projektoren

Kriterien für Business-Beamer Teil 4: Die Auflösung

Während 4K dank gesunkener Preise mehr und mehr bei Notebooks Einzug hält , spielt sich die Auflösung bei Projektoren immer noch eher im Highend-Bereich ab. Worauf - vom Preisschild einmal abgesehen - muss man achten?
Bei Großveranstaltungen wie diesem Westernhagen-Konzert in München 2010 werden von hinten und von vorn oft mehrere lichtstarke Beamer-Boliden eingesetzt.
Bei Großveranstaltungen wie diesem Westernhagen-Konzert in München 2010 werden von hinten und von vorn oft mehrere lichtstarke Beamer-Boliden eingesetzt.
Foto: Klaus Hauptfleisch

Nicht nur bei der Besetzung des Kanzlerpostens, auch bei der Wahl des geeigneten Business-Beamers spielt die K-Frage eine wichtige Rolle. So ist neben der Helligkeit auch die Auflösung ein entscheidenes Kriterium. Wer hier in die Vollen gehen will, findet bereits 4K- oder gar 8K-Beamer mit 3.840 x 2.160 oder 7.680 x 4.320 Bildpunkten. DLP-Technologiegeber TI hat schon vor etwa vier Jahren schon DMD-Chips mit 4K-Auflösung Bildpunkten vorgestellt. Zuvor waren im LCoS-Lager, vor allem bei JVC mit D-ILA, die höchsten Auflösungen zu finden.

Der im TV-Bereich gängige Begriff Ultra-HD oder UHD ist nicht klar definiert, denn der japanische Sender NHK, neben RAI und BBC Mitbegründer des UHD-Standards, will ab 2020 gleich auf oben genannte 8K-Auflösung gehen. Mit dieser extrem hohen Pixelzahl hat BBC 2012 bei den Olympischen Spielen in Großbritannien auch schon erstes Public Viewing beschickt.

Während 4K mehr und mehr bei Notebooks Einzug hält immer bezahlbarer wird, spielt sich die Auflösung bei Projektoren immer noch eher im Highend-Bereich ab. Epson setzt hierbei auf Edge-Blending, womit sich für Großveranstaltungen wie die IFA mit vier Geräten 4K-Material projizieren lässt. Seit Youtube Videos mit 4K-Auflösung unterstützt und mit dem Aufkommen erster 4K-Mediaplayer von Sony etwa füllt sich auch langsam die Inhaltswüste, obwohl der schmale Content immer noch weit vom Massenmarkt entfernt ist.

"In der Veranstaltungstechnik, in der Produktentwicklung und Visualisierung, im Rundfunkbereich und im Gesundheitswesen wird bereits 4K nachgefragt", betont Panasonic-Mann Kulessa auf Anfrage, fügt jedoch hinzu, dass kostengünstige 4K-Versionen in den Einstiegssegmenten derzeit noch nicht abzusehen seien.

NEC führt den PH1201QL als den weltweit ersten kompakten 4K-Laserprojektor ins Feld, der durch hybride Laserlichtquelle eine Helligkeit von bis zu 12.000 Lumen und einen wartungsfreien Betrieb von bis zu 20.000 Stunden erreichen soll. Einsatzbereiche seien unter anderem Kontrollräume, Universitäten, Kongresshallen und Museen.

8K-Projektoren haben noch Exotenstatus

8K-Projektoren sind für NEC aktuell noch "Exoten" für ganz spezielle Anwendungen wie Simulation und im extrem hochpreisigen Segment zu finden. Für Standardanwendungen seien sie laut Auskunft des Herstellers noch nicht in Planung.

JVC wiederum hat 2013 mit dem DLA-VS4800 einen 8K-Kinoprojektor vorgestellt, der mit der Auflösung von 8.192 x 4.800 Bildpunkten über 200.000 Euro kosten sollte. Dabei hat das D-ILA-Panel selbst nur 4K-Auflösung, aber durch einen diagonalen Versatz wird mit einer Frequenz von 120 Hz die doppelte Auflösung vorgegaukelt.

Einen 8K-Projektor hat auch Christie im Programm. Das Unternehmen gehört neben Barco und NEC zu den klassischen Kinoausstattern. Barco-Manager Baertsoen erklärte auf Anfrage, bezahlbare 4K-Projektoren seien "in der Mache". Er fügte aber hinzu, dass das menschliche Auge in vielen Fällen gar nicht zwischen HD und 4K oder UHD unterscheiden könne, weshalb über 80 Prozent der Kinos immer noch bei 2K-Standard blieben.