TCO, Energy Star, 80 Plus, IT-Security Made in Germany und Co.

Was ist was bei Qualitäts- und Gütesiegeln?

Verbraucher verlassen sich bei Produkten und Dienstleistungen häufig auf Qualitäts- und Gütesiegel - warum sollte es da in der IT anders sein? Wir haben uns unter den "Qualitäts-Labeln" umgeschaut, die dem Kunden Wertigkeit und Zuverlässigkeit bei IT-Produkten und -Diensten versprechen.

Umweltverträglichkeit, nachhaltige Produktion und Energieeffizienz sind auch bei technischen Produkten, wie sie in der IT zum Einsatz kommen, immer stärker gefragt, auf Netzteilen, Monitoren, Notebooks und PCs finden sich immer mehr entsprechende Gütesiegel. Damit nicht genug, denn andere Bereiche der IT schmücken sich ebenfalls mit den unterschiedlichsten Güte- und Qualitätssiegeln, so beispielsweise in den Bereichen Sicherheit, Softwareentwicklung und Webshops.

Wir haben uns unter diesen Qualitätsversprechen umgesehen und stellen einige der Siegel für Hardware, Software und Dienstleistung vor, die in der IT-Landschaft zu finden sind. Naturgemäß kann dieser Überblick nur einen kleinen Bereich erfassen, und wir können allein schon vom Umfang des Artikels her keinerlei Auskunft über die letztendliche Qualität und Zuverlässigkeit der Anbieter und Vereinigungen geben, die hinter dem jeweiligen Gütesiegel stehen.

TCO Certified: Nachhaltigkeitszertifizierung für IT-Produkte

Viele Anwender und sicher viele Administratoren und IT-Verantwortliche kennen TCO Certified - sie lernen dieses Siegel häufig dann kennen, wenn es um die Beschaffung neuer IT-Geräte geht. Das international anerkannte Gütesiegel wird bereits seit mehr als 20 Jahren vom schwedischen TCO Development betreut und weiter vorangetrieben. Dahinter steht der TCO (Tjänstemännens Centralorganisation, der schwedische Dachverband für Angestellte), der mit diesem Prüfsiegel eine der ältesten Zertifizierungen für Computerhardware herausgibt und betreut. Ähnlich lange existiert lediglich das Energy Star Label, das wir in diesem Bericht auch noch vorstellen.

Am bekanntesten dürfte die Zertifizierung für Computermonitore sein, die erstmals im Jahr 1992 eingeführt wurde - so finden Anwender dann heute auch auf fast allen Monitoren das eine oder andere TCO-Siegel. Grundsätzlich geht es bei diesem Umweltsiegel um niedrige Strahlung (was zu Zeiten der Kathodenstrahlmonitore noch sehr wichtig war), geringen Energieverbrauch sowie Sicherheit sowohl für den elektrischen Bereich als auch in Bezug auf die Brandgefahr.

Die Website von TCO Development zeigt: Diese Nachhaltigkeitssiegel ist sowohl für die Hersteller als auch für die Anwender wichtig und interessant.
Die Website von TCO Development zeigt: Diese Nachhaltigkeitssiegel ist sowohl für die Hersteller als auch für die Anwender wichtig und interessant.
Foto: TCO Development

In späteren Jahren wurden dann ganz allgemein die Anforderungen an die Bildqualität mit aufgenommen, und es kamen Forderungen nach einem Umweltmanagement bei der Produktion hinzu. Die Umweltkriterien wurden so über den Jahrtausendwechsel hinweg beim TCO-Siegel immer mehr verschärft, und weitere Bereiche wie die unternehmerische Verantwortung im sozialen Bereich der Produktion wurden für das Siegel immer wichtiger.

Laut dem Selbstverständnis von TCO Development sollen Unternehmen durch die Anwendung von TCO Certified bei der Beschaffung von IT-Geräten auch Druck auf die Hersteller ausüben können, damit diese ihre Produkte so entwickeln, dass sie sowohl bei der Herstellung als auch bei Anwendung und Entsorgung den mit dem Siegel festgelegten Nachhaltigkeitskriterien sowohl in ökologischen als auch in sozialen und wirtschaftlichen Belangen entsprechen. Für Anwender und IT-Verantwortliche ist es deshalb auch sehr wichtig, immer auf die neuesten Versionen der TCO-Prüfsiegel zu achten, denn die Kriterien werden laufend weiterentwickelt und verschärft.

So hat die Organisation auch ganz aktuell eine Liste von Produkten zusammengestellt, die mit dem Prüfsiegel "TCO Certified Edge" ausgestattet sind. Diese "Edge"-Plakette stellt noch mal eine Steigerung des Prüfsiegels dar und gelangt in diesem Fall beispielsweise auf Monitore, bei deren Produktion mindesten 85 Prozent recyceltes Plastik verwendet werden.