Low-End-iMac im Test

Einsteiger-iMac: Niedrigerer Preis, geringere Leistung

Apple hat den Preis für den iMac (21,5 Zoll, Dual-Core 1,4 GHz) gesenkt. Unsere Macworld-Kollegen haben das Gerät bereits getestet und fragen sich, ob ein 15 Prozent günstigerer Kaufpreis 50 Prozent weniger Leistung rechtfertigt.

Im Macworld-Testlabor liegt der Schwerpunkt auf der Geräte-Leistung, wenn es um die Kaufempfehlung (oder keine Empfehlung) eines Computers geht. Tatsache ist jedoch, dass viele Kunden sich beim Computerkauf vorwiegend am Preis orientieren.

Schließlich benötigt man nicht die Leistung eines Mac Pro, um im Internet zu surfen, Office-Programme zu benutzen oder E-Mails zu verschicken und die üblichen Arbeiten am Computer zu erledigen. Einige Käufer wollen (oder müssen) nicht in den neuesten PCIe-angebundenen Flash-Speicher oder Quad-Core-i7-Prozessoren und dezidierte GPUs mit Unterstützung für 4K-Video investieren. Apple setzt mit seinem neuen günstigeren iMac auf diese preisbewusste Kundschaft.

Bis vor kurzem bestand die iMac-Modellreihe aus zwei 27-Zoll-Geräten und zwei 21,5-Zoll-Modellen. Nun kommt ein dritter iMac mit 21,5 Zoll dazu. Der neue iMac kostet 1099 Euro, ist damit 200 Euro billiger als der bisher günstigste iMac und entspricht äußerlich den anderen 21,5-Zoll-iMacs. Er hat dasselbe Design mit dem dünnen 5-Millimeter-Rand und den gleichen IPS-Hochglanz-Monitor (1920 x 1080 Pixel), vier USB-3.0-Anschlüsse, Gigabit-Ethernet, zwei Thunderbolt-Schnittstellen, Kopfhörereingang und einen SDXC-Kartenleser. Folge des super-dünnen Randes: An der Seite ist kein Platz für externe Anschlüsse und schon gar nicht für ein optisches Laufwerk.

Bei den Komponenten wird die Gewichtung auf den günstigen Preis und gegen die Leistung deutlich. Tatsächlich haben die internen Spezifikationen des neuen Einsteiger-iMac mehr mit den aktuellen Macbook Air gemeinsam als mit dem Rest der iMac-Familie. Während das nächste iMac-Modell für 1299 Euro über einen Quad-Core-i5-Prozessor mit 2,7 Gigahertz verfügt, nutzt der iMac für 1099 Euro einen Dual-Core-i5-Prozessor mit 1,4 GHz. Der Rechner für 1299 Euro bietet eine 1TB-Festplatte mit 5400 RPM, der günstigere iMac (1099 Euro) dagegen eine Festplatte gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit mit 500 GB. Der 1299-Euro-iMac setzt außerdem auf den schnelleren integrierten Grafik-Chip Intel Iris Pro im Vergleich zum günstigeren Modell mit Intel HD Graphics 5000.

Die Konfigurationsmöglichkeiten des Low-End-Systems sind ebenfalls begrenzt. Es gibt keine Prozessor-Upgrades, keine Grafikkarten-Upgrades und keinen zusätzlichen Arbeitsspeicher. Die anderen iMacs lassen sich mit bis zu 16 GB RAM aufrüsten. Wer ein paar Euro sparen möchte und den Arbeitsspeicher selbst nachträglich aufrüsten will, kann dies beim neusten iMac nicht: Apple benutzt auf der Platine festverlöteten LPDDR3-RAM. Der Arbeitsspeicher der anderen 21,5-Zoll-Modelle ist zwar nicht sehr gut zugänglich, die zwei DDR3-DIMM-Schlitze können jedoch aufgerüstet werden. Die Standard-Festplatte mit 500 GB lässt sich im neuen iMac für 50 Euro auf 1 TB aufrüsten; für 250 Euro gibt es entweder 256 GB Flash-Speicher oder ein 1TB-Fusion Drive, welches eine 1TB-Festplatte mit 128GB-Flash-Speicher kombiniert.

Wie man dem Macworld-Benchmark (Artikel in Englisch) entnehmen kann, gibt es einen großen Leistungsunterschied zwischen dem günstigen Einstiegsmodell und dem nächsten iMac in der Produktreihe. Der neue iMac für 1099 Euro ist insgesamt 54 Prozent langsamer als der 21,5-Zoll-iMac für 1299 Euro. Dazu kommt: Wir waren schon vom 1299-Euro-Modell nicht überschwänglich angetan, als es herauskam. Es bot nur einen geringen Geschwindigkeitszuwachs im Vergleich zum iMac vom Oktober 2012 und dieser hing vorwiegend mit der Grafikleistung der Iris Pro zusammen. Im 1099-iMac ist diese Grafikkarte nicht verbaut. Im Test unserer Schwesterpublikation Macwelt legte der günstige iMac (1099 Euro) zumindest durch das optionale Fusion Drive um 23 Prozent zu, verglichen mit dem Basis-Modell.

Zusammenfassung

Der iMac ist günstiger geworden. Die Frage ist jedoch: Ist ein um 15 Prozent niedrigerer Preis eine um 50 Prozent geringere Leistung wert? Für Anwender, die Macs wegen ihrer Benutzerfreundlichkeit, des Designs und der Integration mit iOS-Geräten kaufen, bietet dieses Modell genau das. Und die meisten Programme werden flüssig laufen. Wer es sich jedoch leisten kann, der bekommt mit dem Modell für 1299 Euro die doppelte Anzahl an Prozessor-Kernen mit fast der doppelten Geschwindigkeit und dem zweifachen Speicherplatz.

Apple 21,5-Zoll iMac/1,4 GHz (Mitte 2014)

Vorzüge:

- Geringerer Preis

- Integrierter IPS-LED-Bildschirm

- Ansprechendes Design

Nachteile:

- Arbeitsspeicher nicht aufrüstbar

- Langsame begrenzte 5400RPM-Festplatte

- Der einzige iMac ohne vier Kerne

(Macwelt/ad)