Windows-Tablet

Microsoft Surface 3 im Test

Ohne Pro, aber mit echtem Windows 8.1: Das Surface 3 soll Käufer überzeugen, die mit einem Windows-Tablet arbeiten wollen, dafür aber keine Notebook-Leistung benötigen.

Das Surface ist tot. Es lebe das Surface. Auf dem Surface 3 installiert Microsoft ein normales Windows 8.1 und begräbt damit das misslungene Experiment mit der ARM-Variante Windows RT, mit dem die beiden Vorgänger ausgestattet waren.

Trotzdem bleibt der Unterschied zwischen Surface und dem Profi-Tablet Surface Pro erheblich. Denn im Surface 3 arbeitet kein leistungsfähiger Core-Prozessor, sondern eine Atom-CPU. Außerdem liegt dem Surface 3 der Eingabe-Stift nicht bei, den die Pro-Version mitbringt. Er kostet 50 Euro extra. Der im Tablet eingebaute Standfuss lässt sich nur in drei verschiedene Positionen einstellen, nicht stufenlos wie beim Surface Pro 3.

Stellung: Der eingebaute Kickstand lässt sich in drei Positionen fixieren
Stellung: Der eingebaute Kickstand lässt sich in drei Positionen fixieren
Foto: Microsoft

Einige Unterschiede sprechen aber für das günstigere Surface: Sie laden das Tablet über eine Micro-USB-Buchse, nicht mehr über einen speziellen Stromanschluss. Per OTG-Kabel lässt sich daran auch ein USB-Stick oder eine USB-Festplatte anschließen. Einen USB-3.0-Port in Standardgröße bringt das Surface 3 aber auch mit. Außerdem braucht das Surface 3 wegen des schwächeren und sparsameren Prozessors keinen Lüfter. Es bleibt also im Betrieb immer vollkommen lautlos, wie Sie es von einem Tablet erwarten. Im Surface Pro 3 muss ein kleiner Lüfter die Abwärme des Core-Prozessors entsorgen.

Endlich 64-Bit und 4 GByte RAM

Im Surface 3 gibt der neue Atom-Prozessor x7 sein Debut. Das Modell Z8700 arbeitet mit 1,6 GHz und basiert auf der neuen Atom-Generation Cherry Trail. Sie ist wie die aktuellen Notebook-CPUs der Broadwell-Generation im 14-Nanometer-Verfahren gefertigt, während alle anderen aktuellen Windows-Tablets noch mit einem Atom der Vorgänger-Generation Bay Trail angetrieben werden. Beide Atom-Generation sind eigentlich 64-Bit-fähig. Doch erst beim Surface 3 können Sie den 64-Bit-Atom wirklich nutzen: Denn auf diesem Tablet läuft eine 64-Bit-Version von Windows 8.1. Bisher war auf allen Atom-Tablets die 32-Bit-Variante installiert, weil es Probleme mit den 64-Bit-Treibern gab. Wegen des 64-Bit-Windows macht auch die Speicherausstattung von 4 GB Sinn. Denn die kann das Tablet komplett nutzen.

Im Surface 3 steckt die neue Atom-Generation

Bei der Rechenleistung liegt das Surface 3 daher meist deutlich vor den anderen Atom-Tablets mit Windows. Der größere Arbeitsspeicher und der schnellere Prozessor erhöhen die Leistung vor allem bei der Bild- und Videobearbeitung sowie beim Multi-Tasking. Diese Aufgaben erledigt das Surface 3 teilweise doppelt so schnell. Weniger deutlich ist der Vorsprung bei Office oder bei Basis-Aufgaben wie Surfen und E-Mail: Hier ist das Surface 3 nur rund 20 Prozent schneller.

Aufpreis: Das Type Cover kostet 150 Euro extra. Es ist in fünf verschiedenen Farben erhältlich.
Aufpreis: Das Type Cover kostet 150 Euro extra. Es ist in fünf verschiedenen Farben erhältlich.
Foto: Microsoft

Große Excel-Tabellen und umfangreiche Texte lassen sich auch auf dem Surface 3 nicht verzögerungsfrei bearbeiten. Gleiches gilt für Präsentationen. Wer echte Notebook-Rechenleistung im Tablet-Format will, kommt deshalb auch künftig nicht ums Surface Pro 3 herum. In den fast allen Tests, vor allem den Office-relevanten wie Bearbeiten, Formatieren und Durchsuchen umfangreicher Texte und Tabellen ist es deutlich leistungsfähiger - auch wegen seines Flash-Speichers, der schneller ist als die eMMC-Flash-Karten in den Atom-Tablets.

Nutzen Sie das Surface vor allem als Tablet, also für Videos, E-Mails und zum Surfen, funktioniert alles so reibungslos wie bei anderen Windows-Tablets. Scroll- und Zoom-Gesten setzt es flüssig um, meistens auch im Desktop-Modus. Dort vermiest Ihnen vor allem die nicht touch-optimierte Oberfläche den Spaß. Uneingeschränkt top ist das WLAN-Tempo des Surface 3. Sein AC-WLAN arbeitet mit zwei Antennen und erreicht über eine kurze Distanz damit eine Datenrate von über 130 MBit/s - so schnell wie das iPad Air 2.