Chromebook

Acer Chromebook 13 im Test

Ein Full-HD-Notebook für 350 Euro: Das Acer Chromebook 13 will günstige Windows-Laptops mit diesem Ausstattungsplus überflügeln.

In den USA sind sie durchaus erfolgreich, in Deutschland leben sie noch in der Nische: Günstige Notebooks mit Googles Browser-Betriebssystem Chrome OS - die sogenannten Chromebooks. Acer hat schon länger Chrome-OS-Geräte im Angebot, jetzt geht das Chromebook 13 an den Start.

Auf dem weißen Kunststoffdeckel ist links oben das Chrome-Logo platziert
Auf dem weißen Kunststoffdeckel ist links oben das Chrome-Logo platziert
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Das Notebook mit 13,3-Zoll-Display kostet 349 Euro. Mit diesem Preis kann es sich von der Konkurrenz mit Windows 8.1 nicht absetzen, denn inzwischen bekommen Sie Windows-Laptops mit dieser Bildschirmgröße schon ab rund 300 Euro. Allerdings hat das Chromebook 13 ein Display mit Full-HD-Auflösung - dieses Ausstattungsmerkmal kostet Sie im Windows-Umfeld mindestens 600 Euro. Durch die hohe Auflösung bekommen Sie beim Chromebook mehr Bildinhalt zu sehen - die Windows-Notebooks dieser Preisklasse haben nur 1366 x 768 Bildpunkte.

Chromebook-Display: Nicht nur die Auflösung zählt

Das bleibt aber der einzige Vorteil, denn eine bessere Bildqualität bietet das Chromebook nicht. Der stabile Display-Blickwinkel ist vor allem bei vertikaler Draufsicht stark klein, horizontal ist er ebenfalls eingeschräkt. Wenigstens können Sie das Display weit öffnen und haben viel Spielraum, um den optimalen Blickwinkel zu finden. Die Bildschirmoberfläche ist zwar entspiegelt, die Anti-Glare-Folie aber nicht korrekt verklebt: Das führt zu störenden Mini-Reflexionen, die zusammen mit der geringen Blickwinkelstabilität ein unscharfes und unruhiges Bild ergeben. Deshalb wirkt beispielsweise Schrift trotz der hohen Auflösung stellenweise unscharf. Mit einer Helligkeit von unter 200 cd/qm taugt es trotz entspiegelter Oberfläche auch nicht wirklich fürs Arbeiten draußen.

Arbeiten mit dem Chromebook: Was geht bei Office?

Weil bei einem Chromebook fast alles im Browser und damit online passiert, benötigt es keinen großen Speicher. Acer stattet das Chromebook 13 mit 32 GB Flash-Speicher aus, der sich mit einer SD-Karte ergänzen lässt. Mehr Platz haben Sie in der Cloud: Als Chromebook-Käufer bekommen 100 GB Speicher bei Google Drive. Bei wichtigen Apps wie Google Docs und deren Offline-Fähigkeiten erweitert Google ständig die Funktionen: Im Fokus steht dabei die Kompatibilität zu Microsoft Office, weil viele Anwender nicht komplett auf Google Docs wechseln können oder wollen. Zum Beispiel können Sie Microsoft-Office-Dateien jetzt direkt in Google Docs bearbeiten - allerdings nur sehr begrenzt. In diesem Office-Kompatibilitätsmodus können Sie beispielsweise keine Bilder und Grafiken in Powerpoint-Präsentationen einfügen, in Excel keine Diagramme erstellen und keine Rechtschreibprüfung in Word durchführen. Ältere Office-Formate (Office 2003 und älter) werden beim Speichern in ein neueres Office-Format (ab Office 2007) umgewandelt, dann funktioniert auch die automatische Speicherung. Wollen Sie aber mehr als Zahlendreher oder Zeichensetzung korrigieren, müssen Sie Office-Dateien nach wie vor zunächst in das entsprechende Google-Docs-Format wandeln, bearbeiten und dann wieder zu Office zurück konvertieren. Teilen und gleichzeitiges Bearbeiten mit anderen funktioniert sowieso nur im Google-Format. Vorsicht: Ältere Office-Dateien, die Makros enthalten, wandelt Google ohne Nachfrage in ein aktuelles Office-Format um, in dem die Makros nicht mehr funktionieren.

Online nur per WLAN

Solange Sie online sind, können Sie natürlich auch mit Office Online arbeiten. Offline funktioniert das nicht mehr, während Google Docs Änderungen, die Sie offline durchführen, übernimmt - auch bei Office-Dateien im Kompatibilitätsmodus. Und offline werden Sie mit dem Chromebook 13 immer mal wieder sein. Es hat nämlich nur WLAN, kein 3G/4G. Immerhin funkt das WLAN-Modul nach dem aktuellen 11ac-Standard.