Codename Honeycomb

Android 3.0 auf Motorola-Tablet präsentiert

Kaum war mit dem Nexus S das erste Smartphone auf Basis von Android 2.3 vorgestellt, gewährte der Android-Entwicklungschef Andy Rubin erste Einblicke in die nächste Version des mobilen Betriebssystems, Codename Honeycomb, und führte sie sogleich auf einem Prototyp-Tablet von Motorola vor.

Android 3.0 wird im Jahr 2011 erwartet und soll vor allem bei der Unterstützung von Tablets zulegen können - ein Punkt der bei bisherigen Android-Versionen zu kurz kam, und selbst bei Vorzeigeprodukten wie dem Samsung Galaxy Tab kritisiert wurde. So setzt Google darauf, dass Apps in Zukunft ihre Bildschirmdarstellung an die Geräteklasse anpassen und somit größere Displays effektiver nutzen können. "Das klingt zumindest auf dem Papier gut", sagt Gartner-Analystin Carolina Milanesi gegenüber pressetext aus.

Bislang war Android nicht wirklich auf Tablets ausgerichtet, worüber auch Apple-Chef Steve Jobs gelästert hat. Mit Android 3.0 soll sich das ändern. Rubin hat zwar keine Angaben zur Größe des namenlosen Motorola-Geräts gemacht, optisch scheint es aber ein Modell im Zehn-Zoll-Bereich zu sein. Auch sonst gab es wenig Details zur Hardware. Dass das Gerät laut Google-VP einen Dual-Core-Chip von Nvidia nutzt, legt einen Tegra-Prozessor nahe.

Inhaltlich lag das Hauptaugenmerk der Präsentation auf der Demonstration der Software. So hat Rubin am Beispiel Google Mail vorgeführt, wie eine App auf einem Honeycomb-Tablet Darstellungselemente nebeneinander legt, die auf einem Smartphone übereinander dargestellt werden. Die breitere Darstellung mache optimalen Gebrauch vom Platzangebot der Displays und biete die bestmögliche Darstellungsform. Ob sich der Ansatz der modifizierten Smartphone-Anwendungen jedoch durchsetzen wird, scheint fraglich. "Wer eine wirklich für Tablets optimierte App probiert hat, wird nicht zu so etwas zurückwechseln. Das Nutzererlebnis ist einfach viel besser", erklärt Milanesi.

Rubins Vorführung hat auch die Frage offen gelassen, wann Honeycomb tatsächlich marktreif sein soll. "Obwohl wir wissen, dass auf der Consumer Electronics Show einiges an Tablets zu sehen sein wird, könnte das eng werden", meint die Gartner-Analystin. Allerdings sei wahrscheinlich, dass Android 3.0 bis März oder April fertig ist, um der bereits in den Gerüchten existierenden, zweiten iPad-Generation möglichst zuvor zu kommen.

Die Android-Gegenwart gehört indes Android 2.3 "Gingerbread". Als Flaggschiff für diese Betriebssystem-Version startet das von Samsung gefertigte "Nexus S". Es lockt mit dem sogenannten "Contour Display", das leicht gekrümmt ist und somit besser in der Hand und beim Telefonieren an der Kopfseite liegen soll. Weitere Informationen bieten wir in der Berichterstattung zur Vorstellung des Google Nexus S. (pte/fho)