Stromverbrauch, Umwelt und Kosten

UBA: Umweltkosten beim Computerkauf beachten

Wie stark ein Computer die eigene Geldbörse wie auch das Klima belastet, hängt in hohem Maß vom Verhalten des Konsumenten bei dessen Kauf, Nutzung und Entsorgung ab. Das verdeutlicht das Umweltbundesamtes in einer Broschüre, die auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) präsentiert wurde.

Die Inhalte des UBA–Leitfadens erstellte das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT). "Bei Computer, Fernseher und Handy ist der Gedanke an den Stromverbrauch noch kaum im Bewußtsein. Dennoch reicht die Energie, die ein Plasma-Fernseher oder auch ein Gamer-PC benötigt, für den Betrieb von bis zu fünf Kühlschränken aus", betont Siegfried Behring, IZT-Experte für nachhaltige Unterhaltungselektronik, im pressetext-Interview. Der anhaltende Boom der Informations- und Kommunikationstechnologien lasse auch den Stromverbrauch steigen, was sie für den Klimaschutz besonders relevant mache.

Im Verhalten von Computernutzern gibt es große Spielräume, was den Energieverbrauch und den mit der Stromerzeugung verbundenen Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) betrifft. Das beginnt für Behring bereits bei der Anschaffung des Gerätes. "Die Entscheidung für ein Modell legt zugleich den Stromverbrauch für die nächsten Jahre fest. Für die gleiche Leistung kann ein Computer jährlich 180 oder auch nur 80 Kilowattstunden (KWh) Strom verbrauchen." Dementsprechend liegen die jährlichen Stromkosten bei vier Stunden Nutzung pro Tag bei einem Einsteiger-Notebook bei acht Euro, verglichen mit 105 Euro bei einem Gamer-PC, ist der Broschüre zu entnehmen. "Man sollte sich im Voraus überlegen, welche Anforderungen an die Grafik überhaupt nötig sind", empfiehlt der Experte.

Direkte Folgen für die Umwelt hat jedoch auch der Herstellungsweg eines Apparates. Ein durchschnittlicher PC mit Monitor braucht in der Produktion 2.790 KWh Energie und produziert damit 850 Kilo CO2, außerdem werden 1.500 Liter Wasser und 23 Kilogramm verschiedener Chemikalien benötigt. "Einen Computer muss man mindestens drei bis sechs Jahre täglich nutzen, um dabei dieselbe Energie verbraucht zu haben, die für die Herstellung benötigt wird. Sinnvoll ist es daher, Geräte möglichst lange in Einsatz zu haben. Das erreicht man, wenn man beim Kauf auf lange Haltbarkeit sowie auf die Möglichkeit einer später vielleicht erforderlichen Aufrüstung achtet. Diese ist eine umweltschonendere Alternative zum Neukauf", so Behring. Wie umweltschonend ein Computer erzeugt wird, sei bisher für den Endverbraucher leider kaum erkenntlich.