Entscheidung gefallen

Microsoft: ODF ist der eindeutige Gewinner

Der Kampf ODF gegen OOXML scheint die Position des ODF-Formats gestärkt zu haben. Sogar Microsoft hat sich dafür entschieden, das Format zu unterstützen.

Das Open Document Format ODF hat von dem zweijährigen Kampf um die Ratifizierung des Microsoft-Rivalen OOXML (Open Office XML) profitiert, sagte Microsofts nationaler „Technology Officer“ während des Red-Hat-Gipfels in Boston. "ODF hat eindeutig gewonnen", bestätigte Stuart McKee. Damit nahm er Bezug auf Microsofts jüngste Ankündigung, dass der Software-Riese ab dem nächsten Jahr ODF nativ in Office unterstützen will. Das Unternehmen möchte sich außerdem dem technischen Komitee anschließen, das die folgende Version des Formats beaufsichtigt. Es gab laut Microsoft lediglich keine Möglichkeit, ODF in Mitte des Liefer-Zyklus, während der Veröffentlichung von Office 2007 zu implementieren. Die „International Organization for Standardization“ (ISO) ratifiziert OOXML im April. ODF-Unterstützer, darunter große Anbieter wie IBM und Sun wetterten lange gegen OOXML. Ihrer Ansicht nach ist das Format zu proprietär, um als Standard deklariert zu werden.

Die hitzige Diskussion hätte anders ausgehen können, wenn Microsoft in der Vergangenheit stärker in Normungsgremien vertreten gewesen wäre, sagte McKee. "Microsoft war wirklich, erst sehr spät mit von der Partie. Es war sehr schwer in die Gespräche, die rund um die Welt gingen einzusteigen, nachdem die Debatte bereits entbrannt war." Diskussionsteilnehmer Douglas Johnson, der an korporativen Standards von Sun Microsystems beteiligt ist, sagte, dass die Aufmerksamkeit die durch die Debatte entstand, andere Office-Suite-Produkte konkurrenzfähig gemacht hat. Der Office-Suite-Markt wurde Johnson zufolge von einem dominanten Mitspieler nach dem anderen beherrscht, aber diese Märkte wurden nie von guten offenen Standards angeführt. Nun hat sich der Markt für einen Wettbewerb geöffnet, der vorher nicht existiert hat. Das StarOffice-Produkt von Sun verwendet ODF. „Microsofts Entscheidung für ODF nützt dem Unternehmen selbst sowie den Unterstützern des Standards“, fügte Johnson laut InfoWorld.com hinzu. (cat)