Deutschland hinkt beim Thema Weblog hinterher

Schichtwechsel im Weblog

Neue Weblogs zeugen von einem langsamen Umbruch in der deutschen Szene: Unternehmen erkennen die Möglichkeiten dieser Kommunikationsform und versuchen sich zu öffnen. Der Autobauer Daimler ist nur ein Bespiel. Eine Studie zeigt allerdings auch, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern beim Thema Weblog noch deutlich hinterherhinkt.

Die Erklärung klingt einfach. Es ist ein Froschblick auf die Wirtschaft: "Wir beginnen Sonntagabends um 22.25 Uhr und die letzte Schicht endet am Freitagmorgen um 6.05 Uhr", berichtet Mario Jung. "Nach der Arbeit bin ich in aller Regel gegen 6.30 Uhr daheim, dusche noch, lese Zeitung und je nach Laune bin ich dann zwischen 7.00 Uhr und 8.00 Uhr im Bett. Aufgestanden wird dann so um 14.00 Uhr."

Jung arbeitet in der Nachtschicht des Mercedes-Werks Rastatt. Und er berichtet seit kurzem von dieser Arbeit. Ganz offiziell, im Auftrag seines Arbeitgebers - im jüngst gestarteten Firmen-Weblog von Daimler. Mit ordentlich Resonanz: "Ihr Tagesablauf beeindruckt mich schon sehr", kommentiert ein Leser, ein weiterer diskutiert mit Jung die Auswirkungen der Nachtschicht auf das Privatleben. In den ersten drei Wochen zählte das Daimler-Blog mehr als 60 000 Seitenabrufe - eine beachtliche Zahl. "Die Anlaufkurve war sehr steil, obwohl wir keine Werbetrommel gerührt haben", sagt Uwe Knaus aus dem Daimler-Bereich Web Communications.

Blog.daimler.de zeugt von einem langsamen Umbruch in der deutschen Weblog-Szene: Unternehmen erkennen die Möglichkeiten dieser Kommunikationsform und versuchen sich zu öffnen. So macht seit kurzem auch der Reinigungsmittelhersteller Frosch seine Mitarbeiter zu Autoren unter Froschblog.de.