Lindows Chancen im OS-Markt

Lindows, eine Kombination von Linux und Windows, rechnet sich gute Chancen gegen die Betriebssysteme des angeschlagenen Microsoft-Konzerns aus. Denn Lindows soll dem Anwender das Beste aus beiden Welten bieten.

Als ich zum ersten Mal von Michael Robertsons neuem OS Lindows hörte, war ich fasziniert. Der Name ist einfach perfekt: Das Wortspiel aus Linux und Windows erkennt jeder auf Anhieb, und darüber hinaus steckt auch noch eine gehörige Portion Spott gegen Microsoft darin. Der perfekte Name für eine Implementation des Linux-Betriebssystems, die Windows-Applikationen nativ unterstützt. Und Lindows CEO Michael Robertson, der Gründer und ehemalige Geschäftsführer von MP3.com, besitzt außerdem die erforderlichen Referenzen, das Selbstvertrauen sowie das nötige Kleingeld, um ein solches Unternehmen auf den Weg zu bringen.

Robertson hat also alles, was es braucht, um den Konkurrenzkampf aufzunehmen. Aber kann er ihn tatsächlich auch gewinnen? Wenn hier lediglich eine Zwanzig-Mann-Truppe den mächtigen Gegner Microsoft herausforderte, würde ich mir über das Ergebnis weiter keine Gedanken machen. Das ist jedoch nicht der Fall.

Lindows ist eine kommerzielle Implementation und Erweiterung von Wine, dem acht Jahre alten Open-Source-Projekt, das Windows-Applikationen auf Unix laufen lässt. Wine ist wie Linux ein offenes Entwicklungs-Projekt, das gegen jeden von Microsoft möglicherweise inszenierten Angriff immun bleibt. Denn es gibt kein Wine-Unternehmen, das in die Pleite zu treiben, und auch kein einziges Produkt, das unter Beschuss zu nehmen wäre.