Linux 2.4 für den Desktop

Endlich sind sie zu haben - die neuen Linux-Distributionen auf Kernel-2.4-Basis. Unser Test klopft Halloween 7, Mandrake 8, Red Hat 7.1 und SuSE 7.2 auf ihre Stärken und Schwächen im Desktop-Einsatz ab.

Als Desktop-Betriebssystem kommt Linux nur zögerlich zum Laufen. Während immer mehr Server auf dem freien Unix aufsetzen, bleibt die Euphorie für Linux auf dem privaten Computer nach wie vor gedämpft. Nach dem sanften Entschlafen von Eazel - das Unternehmen wollte mit GNOME-Support und dem passenden, aufpolierten File-Manager Nautilus Geld verdienen - war jüngst sogar schon vom Ende des freien Unix auf dem Desktop die Rede.

Derartige Schwarzmalerei ist jedoch völlig unbegründet. Weder hängt Linux von einem bestimmten Desktop ab, noch beeinträchtigt das Scheitern einer Firma ernsthaft GNU-basierte Free Software wie GNOME. Was den Desktop-Einsatz von Linux bislang viel gravierender ausbremste, war die Übermacht von Microsofts Büroapplikationen. Mit Windows XP und Office XP steht nun aber die Zwangsregistrierung von Betriebssystem und Anwendungen ins Haus, eine Kröte, die viele Anwender gerade vom Redmonder Big Brother nicht schlucken mögen. Dies gibt in der Linux-Community zur Hoffnung Anlass, dass sich gerade die Desktopuser ernsthafter mit der Windows-Alternative Linux und Bürosuiten wie StarOffice oder KOffice auseinander setzen.

Zudem geben sich die aktuellen Linux-Distributionen mehr denn je als bedienerfreundliche Systeme, die den Vergleich mit Windows in keiner Weise zu scheuen brauchen. Komfortable, grafische Setups ermöglichen auch Einsteigern eine intuitive Installation. Ausgefeilte Erkennungsroutinen identifizieren automatisch die verwendete Hardware. Auch nach der Einrichtung sorgen bedienungsfreundliche GUIs für effizientes Arbeiten und eine Fülle nützlicher Verwaltungstools erspart das händische Einrichten von Konfigurationsdateien.