Raspberry-Projekt

Mit Plex Filme und Musik ins ganze Haus streamen

Der Medienserver Plex hat sich eine breite Nutzerbasis geschaffen, die damit Musik und Filme zentral im Netzwerk verteilt. Mit dem angepassten System Rasplex wird der Raspberry Pi zum passenden Server und Client und zur alternativen Set-Top-Box.

Plex stammt ursprünglich vom XBMC-Projekt (inzwischen „Kodi“) ab und sollte eine für die Apple-Welt optimierte XBMC-Version zur Verfügung stellen. Inzwischen gibt es Plex aber für alle Betriebssysteme. Zu Plex gehören eine ganze Reihe von optionalen Premiumfunktionen, für deren Nutzung Sie einen Plex-Pass erwerben müssen (3,99 Euro pro Monat): Offline-Synchronisation für mobile Geräte, das Abonnement von aktuellen Film-Trailern oder das Speichern und Wiedergeben der eigenen Mediensammlung über die Cloud gehören zu diesen Bezahlfunktionen. Dazu gibt es eine kostenlose Android-App. Diese Erweiterungen sind schick, aber nicht notwendig. Das für den Raspberry Pi entwickelte Rasplex ist eine Client-Software: Sie greift auf den Plex-Server zu, um von dort Medien abzuspielen – typischerweise per HDMI über den Fernseher.

Die Client-Server-Struktur von Plex

Voraussetzung für den Rasplex-Client ist ein funktionierender Plex-Server.
Voraussetzung für den Rasplex-Client ist ein funktionierender Plex-Server.

Plex nutzt eine Client-Server-Architektur. Sie benötigen also einen Rechner, der als Server arbeitet und das eigentliche Streaming der Inhalte übernimmt. Wenn Sie auf einem anderen Client-Gerät Medien nutzen wollen, muss dieser Server auf jeden Fall laufen. Die Medien liegen auf den internen oder externen Datenträgern des Servers. Bei externen USB-Datenträgern muss beim Systemstart des Servers sichergestellt werden, dass diese Laufwerke automatisch eingebunden werden, damit die Inhalte zur Verfügung stehen. Der Plex-Server kann auf einem PC (Linux, Windows, Mac) oder einem NAS laufen. Auch ein Raspberry Pi oder ein vergleichbarer Platinenrechner kann die Server-Rolle übernehmen, wobei aber selbst das neuere Raspberry-Modell 2 an seine Grenzen kommt. Der Rasplex-Client ist auf einem Raspberry 2 hingegen gut aufgehoben.

Plex-Server unter Ubuntu einrichten

Der Medienserver Plex wird kostenlos angeboten, ist aber kein Open-Source-Programm mehr. Deswegen müssen Sie die Software im Software-Center von Ubuntu „kaufen“ – für null Euro. Direkt in der Seitenleiste von Unity starten Sie den Server dann bequem mit einem Mausklick. Alternativ laden Sie sich die aktuellste Version von der Projektseite https://plex.tv/downloads für Ubuntu herunter. Diese installieren Sie in einem Terminal mit

sudo dpkg -i \ [Name der Datei]

Das Installationsprogramm richtet auch gleich den Start des Servers ein. Wenn dieser aus irgendwelchen Gründen später beendet oder neu gestartet werden muss, nutzen Sie dazu folgende drei Befehlsvarianten:

sudo service plexmediaserver start|stop|restart

Läuft der Server, lässt er sich per Browser einrichten und verwalten. Am lokalen Rechner verwenden Sie dazu die Adresse http:// 127.0.0.1:32400/web. Wenn Sie sich von einem anderen System aus mit dem Plex-Server verbinden wollen, müssen Sie dessen IP-Adresse plus Port eingeben, zum Beispiel: http://192.168.1.1:32400. Sie werden nach der Installation Schritt für Schritt durch die Einrichtung geführt. Dabei geht es in erster Linie um die Definition der Verzeichnisse, wo sich die Mediendateien befinden. Wenn Sie später die Konfigurationsoberfläche aufrufen, kann es passieren, dass Sie statt der gewohnten Oberfläche nur den Auszug aus einer XML-Datei sehen. Ergänzen Sie in diesem Fall die URL des Servers mit /manage, also etwa http://192.168.1.1:32400/manage. Plex sucht über eine bestehende Internetverbindung Metainformationen zu den angelegten Dateien und schreibt diese in seine Datenbank.

Damit es dabei zu möglichst wenigen Fehlern kommt, werden Sie wahrscheinlich einige Korrekturen an Ihrer Sammlung vornehmen müssen. Auf der Plex-Webseite haben die Entwickler einige Hinweise zusammengetragen, nach welchem Schema Sie das am besten erledigen.