Preiswerte Sicherheitskamera

Raspberry Pi: Offizielle Kamera zur Heim-Überwachung nutzen

Das offizielle Kameramodul für den Raspberry ist klein und bietet andererseits eine genügend hohe Auflösung, um als unauffällige Überwachungseinheit zu arbeiten. Der Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie das funktioniert.

Das kleine Kameramodul für den Raspberry Pi kann in der beachtlichen Auflösung von 2592 x 1944 Pixeln aufnehmen. Linse und Raspberry selbst sind ausreichend kompakt, um versteckt im Haus das Geschehen zu überwachen. Sie passen aber auch problemlos in wetterfeste Gehäuse, um eine Überwachung von Außenanlagen zu ermöglichen. Auf den nächsten Seiten lesen Sie, wie Sie sich eine persönliche Überwachungsanlage zusammenbauen.

Konzept und Zutaten für die günstige Heim-Überwachung

Sofern Sie bereits einen Raspberry Pi der ersten oder zweiten Generation besitzen, benötigen Sie lediglich zusätzlich das Kameramodul. Um die 30 Euro müssen Sie bei den einschlägigen Elektronikversendern dafür einrechnen (etwa bei Amazon). Damit die Kameraeinheit möglichst unauffällig im Haus genutzt werden kann, sollten Sie dem Board außerdem ein WLAN-Modul spendieren. Ein Wi-Fi-Dongle für die USB-Schnittstelle kostet noch einmal maximal zehn Euro. Das Kameramodul selbst besteht nur aus dem Sensor, der auf einer kleinen Platine untergebracht ist, sowie einem fest damit verbundenen Datenkabel. Sie benötigen also zusätzlich ein Gehäuse für die Kamera, die dann auch gleichzeitig den Sensor hält. Wenn Sie mit der Überwachungskamera erst in die Welt des Raspberry einsteigen wollen, kaufen Sie zusätzlich die Platine selbst (am besten Modell 2), eine SD-Speicherkarte (Micro- SD-Speicherkarte für das Modell 2) und ein Netzteil für den Micro-USB-Anschluss. Zusätzlich ist noch ein Gehäuse für den Raspberry zu empfehlen. Oder Sie packen alles zusammen in ein im Handel erhältliches Kameragehäuse für den Außeneinsatz.

Damit die Kamera ihre Arbeit verrichten kann, muss ein Betriebssystem auf dem Raspberry laufen. Es gibt verschiedene Ansätze, um das System als Überwachungseinheit zu nutzen. Eine klassische Kombination ist Raspbian als Betriebssystem und die Software Motion als Steuerung für das Kameramodul. Allerdings ist Motion selbst nicht so weit, um die Raspberry-Kamera direkt zu unterstützen. Damit diese Kombination funktioniert, muss eine speziell angepasste Version eingesetzt und installiert werden, die wiederum einige Abhängigkeiten besitzt.

Auf dem Board des Raspberry Pi 2 ist der Anschluss für die Kamera vorbildlich beschriftet und liegt neben der HDMI-Buchse.
Auf dem Board des Raspberry Pi 2 ist der Anschluss für die Kamera vorbildlich beschriftet und liegt neben der HDMI-Buchse.

Ein zweiter Ansatz nutzt ein bereits spezialisiertes Betriebssystem, dessen einzige Aufgabe in der Steuerung der Kamera besteht. Der Vorteil: Einrichtung und Nutzung sind technisch wesentlich einfacher. Der Nachteil: Der Raspberry dient ausschließlich als Surveillance Station und kann keine weiteren Aufgaben erfüllen. Die Frage ist indes, ob zusätzliche Aufgaben für eine Platine, die sich in einem Kameragehäuse außen am Haus befindet, überhaupt noch realistisch sind? Dieser Workshop entscheidet sich deshalb für ein noch recht junges Projekt, das die Raspberry-Hardware zur monofunktionalen Überwachungsstation macht.

Kameramodul und Raspberry verbinden

Der Anschlusstyp ist beim ersten Raspberry Pi identisch. Hier klemmen Sie das Datenkabel aber zwischen Ethernet-Port und HDMI-Buchse.
Der Anschlusstyp ist beim ersten Raspberry Pi identisch. Hier klemmen Sie das Datenkabel aber zwischen Ethernet-Port und HDMI-Buchse.

Die Kamera ist zwar klein und empfindlich, der Zusammenbau von Kameramodul und Raspberry dennoch nicht besonders schwierig. Sie erhalten das Modul in einer Versandhülle, welche statische Ladung verhindert. Bevor Sie sich an den Zusammenbau machen, sollten Sie sich unbedingt erden, um eine Beschädigung des Bauteils zu vermeiden. Fassen Sie dazu etwa kurz den Heizkörper an. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, besorgen Sie sich aus dem Fachhandel ein Antistatikarmband. Je nach Modell finden Sie die Anschlüsse auf dem Board an verschiedenen Stellen.

Raspberry 2:Nutzen Sie bereits den Raspberry Pi 2, befindet sich der Anschluss für die Kamera zwischen HDMI-Port und Audioausgang. Ziehen Sie die kleine weiße Klemme vorsichtig nach oben, und führen Sie das Datenkabel nun in den kleinen Schlitz ein. Die Kontakte zeigen in Richtung HDMI-Anschluss. Schieben Sie danach die Klemme vorsichtig nach unten. Damit ist die Verbindung hergestellt.

Raspberry 1: Auf dem Board der ersten Generation befindet sich der Anschluss zwischen HMDI- und Ethernet-Buchse. Die Vorgehensweise ist identisch. Die blaue Seite des Datenkabels muss in Richtung Ethernet-Anschluss zeigen.