Musik-Streaming

Raspberry Pi als Airplay-Server für die Heimanlage nutzen

Platinencomputer wie der Raspberry können alles Mögliche erledigen. Ein interessantes Beispiel ist Raspbian in Kombination mit Shairport: Damit gelingt es, Apple-Hardware an die Stereoanlage anzuschließen.

Apple kocht mit Airplay sein eigenes Süppchen zum Streamen von Audio-und Videodaten. Das proprietäre Airplay ist eine Schnittstelle, über die Sie kabellos Audio-und Videomaterial übertragen können. Die Sender sind meist Geräte mit iOS und Mac-OS X, und als Empfänger dienen verschiedene Audiogeräte und Fernseher. Wenn Sie Musik vom iPad oder iPhone auf die Stereoanlage übertragen möchten, steht Ihnen beispielsweise das Apple TV oder die Airport Express Basisstation als Empfänger zur Verfügung. Immer häufiger haben auch Audio-Receiver einen Airplay-Empfänger integriert.

Ohne spezialisierte Hardware geht es aber auch, wenn ein Raspberry Pi nachhilft. Allerdings sind abhängig von der Modellgeneration unter Umständen einige Vorarbeiten zu leisten. Beim ersten Modell des Raspberry Pi gab es einige Probleme mit dem Spannungswandler. Dieser hat die Klangqualität des Audiosignals negativ beeinflusst. Ab dem Modell B+ existiert diese Schwachstelle nicht mehr, und Sie können den Minicomputer bedenkenlos einsetzen. Wenn Sie den Raspberry Pi mit dem Mediencenter Kodi/XBMC einsetzen möchten, empfehlen wir Ihnen das neueste Modell 2 des Raspberry Pi. Dieses bringt genügend Leistungsreserven und hat auch eine funktionierende Audioschnittstelle.


System-Image und Basiseinrichtung

Die Basis für den Airplay-Server stellt das Betriebssystem Raspbian in Kombination mit Shairport dar. Für die Grundinstallation des Betriebssystems empfehlen wir Ihnen eine Class-10-Micro-SD-Karte mit mindestens acht GB. Laden Sie sich das aktuelle Image von der Raspberry-Website herunter, und installieren Sie diese entsprechend den Anweisungen auf der Raspberry-Pi-Website.

Entfernen Sie anschließend die SD-Karte aus Ihrem Computer, und setzen Sie diese in Ihrem Raspberry Pi ein. Booten Sie anschließend den Platinencomputer, und melden Sie sich an. Das können Sie entweder direkt (mit Monitor und Tastatur) oder mit SSH übers Netzwerk machen. Anschließend führen Sie die Grundkonfiguration von Raspbian durch.

Das System meldet sich mit dem „Configuration Tool“, wo Sie das Dateisystem („Expand Filesystem“) konfigurieren, damit der komplette Speicherplatz der SD-Karte für den Raspberry Pi zur Verfügung steht. Außerdem können Sie hier die Systemsprache und das Tastaturlayout einstellen.

Nachdem Sie die Grundinstallation erfolgreich bewältigt haben, aktualisieren Sie im nächsten Schritt alle notwendigen Dateien Ihres Raspberry Pi:

sudo apt-get update sudo apt-get upgrade

Für die Ausführung von Shairport benötigen Sie zusätzliche Bibliotheken, die Sie mit dem folgenden Kommando nachladen:

sudo apt-get install git libao-dev libssl-dev libcrypt-openssl-rsa-perl libio-socket-inet6-perl li bwww-perl avahi-utils

Zum Abschluss aktivieren Sie noch den Audioausgang, über den Sie Ihren Raspberry Pi an Ihrer Stereoanlage anschließen möchten. Dies gelingt am einfachsten über das Konfigurationsmenü. Rufen Sie dieses mitsudo raspi-config auf, und aktivieren Sie über „Advanced Options -> Audio“ die passende Schnittstelle oder einfach „Auto“. Schließen Sie Ihren Raspberry Pi anschließend über den gewählten Ausgang an die Stereoanlage an.