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Tipp: Grafische Programme in Linux als root starten

Die Systemverwaltung ist am besten in der Shell (Kommandozeile) aufgehoben. Trotzdem kann es gerade für Windows-Umsteiger hilfreich sein, umfangreiche Konfigurationsdateien in einem grafischen Texteditor wie Gedit oder Kate zu bearbeiten. Dabei sollten Sie sich aber an bestimmte Regeln halten.

Kein Anwender sollte grafische Programme einfach mit dem Befehl

sudo [Programmname]

starten oder eine Verknüpfung mit dieser Aufruf anlegen. Denn dabei besteht immer das Risiko, dass ein derart gestartetes Programm in seine Konfigurationsdateien im Home-Verzeichnis des Benutzers schreibt und diese dann root-Berechtigungen erhalten. Beim nächsten Aufruf des Programms als normaler Benutzer darf es dann seine Konfiguration nicht mehr lesen und läuft möglicherweise nicht mehr.

Soll sudo ein grafisches Programm starten, dann muss es mit dem Parameter „-H“ aufgerufen werden: Der bewirkt, dass nicht das Home-Verzeichnis des Benutzers zur Verwendung kommt, sondern stattdessen das für root vorgesehene Verzeichnis „/root“. Die Konfiguration legt das Programm dann getrennt vom Benutzerverzeichnis ab.

sudo -H gedit

Dieses Beispiel ruft den Editor gedit mit root-Rechten auf. Funktionieren wird das aber nur aus einem Terminal-Fenster heraus, denn sudo will zunächst noch das Passwort des privilegierten Benutzerkontos wissen. Für grafische Umgebungen gibt es deshalb Hilfsprogramme, um diese Aufgabe zu vereinfachen.

Die Installation des Gnome-Programms gksu ist unter KDE wegen zahlreicher abhängiger Paketen nicht ideal. KDE bietet sein eigenes sudo-Hilfsprogramm kdesu.
Die Installation des Gnome-Programms gksu ist unter KDE wegen zahlreicher abhängiger Paketen nicht ideal. KDE bietet sein eigenes sudo-Hilfsprogramm kdesu.

Gnome, Unity, XFCE und Co.: Das Tool gksu dient unter diesen Desktops zum korrekten Aufruf grafischer Programme per sudo. Nach dem Aufruf von

gksu [Programmname]

im Ausführen-Dialog oder per Verknüpfung präsentiert es einen Dialog zur Passwortabfrage. In Debian/Ubuntu installieren Sie es mit

sudo apt-get install gksu

und in Fedora mit

sudo yum install gksu-polkit

KDE: Das Pendant nennt sich hier in Ubuntu, Fedora und Open Suse kdesu, das erst über das gleichnamige Paket installiert werden muss. Eine Ausnahme ist Debian, denn hier nennen sich Programmpaket und Hilfsprogramm stattdessen kdesudo. Der Aufruf erfolgt nach dem gleichen Schema wie bei gksu.

(PC-Welt/ad)