Büro-Tricks

Sechs Linux-Tipps für Office, Browser und Backups

Kniffe für bekannte Software, clevere Programme, die alltägliche Angelegenheiten leichter meistern oder diffizile Aufgaben lösen: Hier finden Sie Tools, Tipps und Tricks rund um Anwendungen unter Linux.

Docfetcher: Volltextsuche für viele Dokumentformate

Auf dem Linux-Desktop liefern Tracker, Baloo unter KDE und das mächtige Recoll eine Volltextsuche für Dokumente auf den Festplatten. Diese Lösungen haben gemein, dass sie erst einen Index der zu durchsuchenden Dateien erstellen müssen, was eine Weile dauern kann. Bei Recoll kann dabei auch die Größe des schnell wachsenden Indexes ein Problem werden, der nahezu so groß wird wie die zu durchsuchenden Datenmengen. Eine handliche und unkomplizierte Alternative ist das Java-Programm Docfetcher.

Auch Docfetcher arbeitet mit einem Index – dieser kann aber bei Bedarf zum Durchsuchen eines Ordners mit wenigen Klicks erstellt werden, was auch bei großen Datenmengen nur einige Momente dauert. Das Programm bietet eine Volltextsuche mit logischen Operatoren und kann unter anderem in Dokumenten von Open Office, Libre Office, Microsoft Office, Abiword sowie in PDFs, Epubs und Textdateien aller Art suchen.

Docfetcher ist in Java geschrieben und braucht auf dem System eine Java-Runtime. Dafür es aber plattformunabhängig, funktioniert nicht nur unter Linux, sondern auch auf Windows sowie Mac-OS X und muss selbst nicht installiert werden. Docfetcher ist portabel und läuft auch von einem USB-Stick. Stellen Sie zunächst sicher, ob auf dem Zielsystem eine Java-Runtime installiert ist, was am einfachsten im Terminal mit

java -version

gelingt. Oracle JRE oder Open JDK jeweils ab Version 1.6 sind in Ordnung. In Ubuntu ist üblicherweise keine Java-Runtime vorinstalliert, so dass Sie dies erst noch erledigen müssen. Am schnellsten ist im Terminal mit

sudo apt-get install default-jre

die Open-JDK-Runtime installiert.

Entpacken Sie dann die ZIP-Datei in ein Verzeichnis Ihrer Wahl, und starten Sie das Programm über sein Start-Script „DocFetcher.sh“ im Terminal:

sh DocFetcher.sh

Falls das Programmfenster zunächst leer bleibt, hilft es, das Fenster per Maus auf eine neue Größe zu ziehen. Das Programmfenster ist in vier Bereiche geteilt: Links oben findet sich eine Liste der Dateitypen, darunter sind die zu durchsuchenden Ordner. Rechts davon ist oben das Suchfeld, das die Suchbegriffe annimmt, und daneben blendet Docfetcher jeweils eine Vorschau der gewählten Datei ein, die einen der Suchbegriffe enthält.

Bevor die Suche beginnen kann, müssen Sie aber erst einen Index erstellen. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste in das leere Feld „Suchbereich“ links unten und wählen „Index erstellen aus -> Ordner“. Den Index brauchen Sie nur einmal erstellen, denn Docfetcher behält ihn im Unterordner „indexes“ im Programmverzeichnis. Anschließend kann die Suche beginnen. Begriffe im Suchfeld werden automatisch mit einem logischen „OR“ verknüpft. Sie können aber Begriffe auch mit „AND“ verknüpfen oder einen Ausdruck in Anführungszeichen angeben.