Fünf Jahre Unterstützung

Die Neuerungen in Ubuntu 12.04 LTS "Precise Pangolin"

Das neue Ubuntu 12.04 LTS ist da. Es handelt sich um eine Version mit Long Term Support, die auch auf dem Desktop fünf Jahre lang mit Sicherheits-Updates und Aktualisierungen versorgt wird.

Es gibt drei herausragende Eigenschaften in Ubuntu 12.04 LTS. Diese Ausgabe ist die erste LTS-Version (Long Term Support), die nicht nur auf Server- sondern auch auf Desktop-Seite fünf Jahre lang unterstützt wird. Bisher gab es Support für drei Jahre.

Weiterhin ist Precise Pangolin die erste Ubuntu-Ausgabe, bei der die Entwickler die 64-Bit-Version als empfohlene Architektur festlegen. Gründe dafür sind unter anderem, dass Adobe eine 64-Bit-Variante von Flash zur Verfügung stellt und Multiarch 32-Bit-Kompatibilität gewährleistet. Darüber hinaus funktioniert die UEFI-Unterstützung nur mit der 64-Bit-Ausgabe.

Ubuntu 12.04 LTS bringt das viel diskutierte HUD (Head Up Display) mit sich. Sie können es mit der Alt-Taste aufrufen und damit das Menü der Applikationen durchsuchen und schnell verwenden. Es soll Anwender dabei helfen, die Hände nicht so oft von der Tastatur nehmen zu müssen.

Precise Pangolin bringt Rhythmbox als Standard-Musik-Player mit sich, in dem der Ubuntu Music Store zurück ist. Anwender können nun bestimmte Unity-Eigenschaften über die Systemeinstellungen "Aussehen verändern" festlegen. Als Kernel dient Version 3.2.x und LibreOffice ist in Version 3.5.x implementiert.

Der Client für die hauseigene Cloud Ubuntu One bietet einen Installations- und Einrichtungs-Assistenten. Auch das Kontrollzentrum wurde gründlich überarbeitet. Nutzer können nun Ordner angeben, die synchronisiert werden sollen. Entfernen lassen sich diese Ordner natürlich auch wieder.

Eine verbesserte Unterstützung für so genannte ClickPads ist ebenfalls vorhanden. Es handelt sich hier um Trackpads, die Druckknöpfe integriert haben. Das automatische Berichten von Fehlern via Apport überprüft nun auf Duplikate auf der Client-Seite. Somit vermeidet man das Hochladen von Debug-Daten, die man bereits hat und spart sich auch einige Bug-Reports in Launchpad.

Unter der Haube ist noch Unity 5.8 zu vermelden, das unter anderem Verbesserungen bei der Verwendung von mehr als einem Monitor mit sich bringt. Das Rückgrat der Desktop-Umgebung ist auch deutlich schneller und reaktionsfreudiger als seine Vorgänger. Den Entwickler kann man hier durchaus Lob aussprechen, auch wenn Unity nicht den Geschmack aller Anwender trifft. Aber dafür gibt es ja Abkömmlinge von Precise Pangolin, die alternative Desktop-Umgebungen zur Verfügung stellen.

Ubuntu 12.04 LTS Server

In Sachen Server konnte sich Canonical einen weiteren Stern ergattern. Ubuntu 12.04 LTS Server wird für HP ProLiant Systeme offiziell zertifiziert. Die notwendigen Treiber und Management-Software liefert Hewlett Packard. Beim Verkauf der beiden Systeme wollen HP und Canonical zusammenarbeiten. Die Entwickler liefern darüber hinaus OpenStack Essex mit aus. Im Repository Universe finden Sie Zentyal und OpenMPI 1.5 für ARM.

Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu ...

Für Kubuntu endet mit Version 12.04 die offizielle Unterstützung durch Canonical. Das hört sich allerdings schlimmer an, als es ist. Die Entwickler des Abkömmlings mit dem KDE-Desktop haben mit Blue Systems bereits einen neuen Sponsor gefunden.

Der Standard-Kernel in Xubuntu 12.04 wird ein Nicht-PAE sein. Die Entwickler wollen damit sicherstellen, dass möglichst viele Rechner unterstützt werden. Anstelle von xfce4-mixer findet Pavucontrol Einsatz.

Die Entwickler von Ubuntu Studio berichten, dass der Übergang zu Xfce als Desktop-Umgebung zu 99,99 Prozent abgeschlossen ist. Lubuntu verwendet Lightdm als Display-Manager und das Artwork wurde aktualisiert. Mythbuntu bringt das kürzlich veröffentlichte MythTV 0.25 mit sich. Edubuntu bringt LTSP 5.3 mit sich, das viele Fehler ausbessert und mehr Geschwindigkeit verspricht.

Download Ubuntu 12.04 LTS

Sie können die ISO-Abbilder der finalen Version von www.ubuntu.com/download herunterladen. Sie finden dort neben der Desktop-Variante auch die Server-Ausgabe von Ubuntu 12.04 LTS. Eine Liste der zertifizierten Systeme finden Sie unter www.ubuntu.com/certification.

Mark Shuttleworth hat außerdem angekündigt, dass die nächste Version Ubuntu 12.10 Quantal Quetzal heißen wird. Auch der braune Anstrich von Ubuntu gefällt dem Canonical-Boss nicht mehr und ihm schwebt etwas mehr Farbe vor. Zudem sollen sich das Theme, die Typographie und die Symbole ändern. (mec)